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9. Runde (Samstag, 9. November):

Fridman weiterhin unschlagbar - Spannendes Rennen um die weiteren Plätze

Vor kurzem reiste GM René Stern aus der Hauptstadt nach Verden, um als Meister seines
Landesverbandes die Berliner Farben in der Norddeutschen Tiefebene hochzuhalten. Nach
einem durchwachsenen Start in den Wettbewerb und einigen harten Runden im tristen Nie-
mandsland des Feldes reiste René Stern ein weiteres Mal - aus den mittleren Höhen der
Tabelle langsam immer höher im Klassement, Tisch um Tisch, und heute fand er sich tat-
sächlich am Spitzenbrett wieder.

Dort wartete auch diesmal wieder der schon seit gestern als neuer Deutscher Meister fest-
stehende Daniel Fridman, denn Brett Eins war hier in Verden sein Wohnzimmer - und
Hobbykeller, Terrasse und Kochecke war es mittlerweile wahrscheinlich auch schon, denn
hier saß er neun Runden lang, das ist Kontinuität. Morgen wird der Abschied schwerfallen!
Vielleicht darf Fridman das Spitzenbrett ja aber auch mit nach Hause nehmen. Die Gesprä-
che mit dem Niedersächsischen Landesverband laufen.

René Stern aber, auch er schien sich sichtbar wohl zu fühlen am Top Board. Und wie der
Berliner vom SK König Tegel nun einmal so ist, zeigte er dem Deutschen Meister gegen-
über weder Ehrfurcht noch Demut, sondern lieferte ihm einen schneidigen Kampf und ließ
ihn noch einmal arbeiten, ehe nach 57 Zügen ein Remis vereinbart wurde. Gut gekämpft,
Löwen!

Goldene Turnierregeln

Das Titelrennen war ja schon nach der achten Turnierrunde entschieden, und selbst die al-
lergrößten Dennis-Wagner-Follower mussten eingestehen, dass ein Punkt Rückstand und
Fridmans bessere Feinwertung nicht mehr einzuholen waren - jedenfalls nicht innerhalb
einer weiteren, letzten Partie.

Dennis Wagner und der Rest

der Teilnehmer konnte daher

nur noch Trost suchen in ei-
ner passablen Platzierung auf
den Rängen. Und das ist ja

auch schon etwas - von Platz

zwei bis runter zu Position acht

winkten immerhin noch sehr

beachtliche Geldpreise.

Die goldene Turnierregel          Deutscher Vizemeister 2014 und seit Neuestem auch Großmeister:
„Letzte Runde siegen, dann                                          Dennis Wagner
kannst Du auch was kriegen“

wurde in vorbildlicher Manier

von (Schach-)Prinz Dennis umgesetzt - man sieht, die stete Förderung durch den DSB trägt

gute Früchte, in enger Kombination natürlich mit dem exzellenten schachlichen Blick des

Hockenheimers. Es waren indes lange siebzig Züge und einige konkrete Berechnungen im

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