Page 10 - Volksdorfer Zeitung VZ 35 Februar 2019
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In dieser Ausgabe der
"Volksdorfer Zeitung" stelle ich Ihnen mein ers- tes Buch des Jahres 2019 vor. Schon während des Auspa- ckens hat mich das Cover in den Bann gezogen und nach- dem ich die ersten Seiten des Romans in der Buchhand- lung stehend gelesen habe, kam ich nicht umhin, ihn zu Ende zu lesen.
Irene Diwiak ist Österrei- cherin und "Liebwies" ihr ers- ter Roman. Die Autorin hegt eine große Leidenschaft für die zwanziger Jahre und wir tre- ten zu genau jener Zeit in die Handlung ein. Der vom Ers- ten Weltkrieg versehrte Musik- lehrer Köck kehrt zurück nach Hause und muss feststellen, dass die Welt, wie er sie zurück gelassen hat, nicht mehr exis- tiert. Er macht sich auf in ei- nen Ort namens Liebwies, an dem weder die Errungenschaf- ten der Technik noch der Krieg angekommen sind.
In seiner Position als Leh-
rer entdeckt er die fast blinde und unansehnliche Karoline und verfällt Ihrer großen, saal- füllenden Stimme. Um sie be- kannt zu machen, lädt er einen alten Freund, der in der Mu- sikwelt als Koryphäe gilt, nach Liebwies ein.
Wagenrad, seit dem Tod sei- ner Frau willenlos in den Tag hineinlebend, verliebt sich in Karolines Schwester. Be- tört durch Giselas Schönheit und Ihrer Ähnlichkeit zu sei-
ner Frau, nimmt er sie statt ih- rer Schwester mit nach Wien. Trotz der dünnen und farblo- sen Stimme schafft es Gise- la die Wiener Musikwelt für sich einzunehmen und er- langt Ihren Karrierehöhepunkt durch die Komponistin Ida Gussendorffs.
Wie Karoline ist auch Ida Gussendorff eine tragische Fi- gur in diesem mit sehr bösem Humor bestickten Roman. Alle Figuren, die ein bisschen Glück verdient hätten, fallen, wenn sie nicht mehr gebraucht wer- den, aus dem Plot heraus und übrig bleiben die, welche ihren Erfolg durch Narzissmus und Schönheit zementieren. Aber das böse Erwachen lässt nicht lange auf sich warten...
7 Von Irene Diwiak, erschienen beim DIOGENES Verlag. Taschenbuch, 368 Seiten, 13 €. ISBN: 978-3-257-24441-0
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„Liebwies“
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Februar 2019