Page 22 - Volksdorfer Zeitung - November 2017
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KUNST GEHT ANDERS
Gra iti und andere
Schmierereien
Ein Kampf gegen Windmühlen?
Für Sprayer und ihre
Bewunderer sind Graf-  ti „öffentliche Kunstwerke“. Für Hauseigentümer sind sie ärgerliche Schmierereien. Mal ist es ein kleines „Graf ti–Tag“ am Briefkasten, mal eine groß-  ächig beschmierte Gebäude- fassade oder – immer häu ger –sindesGaragentore,wiejetzt am Cornehlsweg. Die zumeist jungen Graf tisprayer kom- men gern in der Dunkelheit. Sie wollen in kürzester Zeit so vie- le Graf ti wie möglich auf un- geschützte Flächen malen, die möglichst lange und von vie- len Leuten gesehen werden. Deshalb rät die Polizei: „Sei- en Sie ein aufmerksamer Nach- bar. Seien Sie aufmerksam, wenn sich fremde Personen ge- rade zur Nachtzeit in ihrer un- mittelbaren Nachbarschaft um- her treiben und informieren Sie umgehend die Polizei, wenn Sie etwas Verdächtiges bemer- ken. Graf tischmierereien ent- stehen niemals geräusch- und geruchlos!“ Auch wenn die Tä- ter kaum gefasst werden – es ist eine strafbare Handlung. wenn Sie betroffen sind, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Wie kann man ansonsten tun? Experten raten: Begrünen Sie Ihr Umfeld. Ein grüner Vor- garten oder eine bewachsene
Hausfassade sind nicht nur ein schöner Blickfang und gut für das Wohnklima, sondern auch einwirksamerSchutzvorGraf-  tischmierereien, da so der di- rekte Zugang zur Fassade ver- sperrt wird. Das Überwinden eines Zaunes oder einer Hecke dauert erheblich länger und er- höht die Wahrscheinlichkeit, beim Sprayen erwischt zu wer- den. Entfernen Sie die Graf - ti. Nehmen Sie den Graf tisch- mierern den Erfolg und somit den Anreiz für zukünftige Ta- ten, indem Sie illegale Graf - ti so schnell wie möglich ent- fernen. Bei der Graf tientfer- nung gibt es verschiedene Mög- lichkeiten. Überstreichen: Viele Malerbetriebe bieten diese Art der Entfernung an. Ein Sperr- grund wird auf die betroffene Stelle aufgetragen und mit pas- sender Fassadenfarbe nachge- strichen. Kleinere Stellen kön- nen so kostengünstig ausge- bessert werden. Mechanische Verfahren: Hier werden un- terschiedliche Strahlmittel (z. B. Heißwasser, Sand) zur Rei- nigung mittels aufgebautem Druck auf die betroffene Stel- le aufgebracht und so die Far- be abgetragen. Chemische Ver- fahren: Es gibt zahlreiche che- mische Mittel, wie Tücher oder Sprays, die sich vor allem für
Kunst am Bau?
die schnelle Entfernung auf glatten Ober ächen wie Glas oder PVC eignen.
Aber, wie immer man vor- geht, es ist ärgerlich und die Entfernung der Schmiererei- en ist teuer. Experten raten, die Reinigung nur von Fachleu- ten durchführen zu lassen. Wer
in Eigenregie versucht Graf ti zu beseitigen, der muss beden- ken, dass die zu behandelnden Ober ächen und ihre Anstriche so unterschiedlich sind und, dass auch erfahrene Heimwer- ker häu g nicht die richtige Me- thode wählen. Wenn es schief geht, bleiben „Batikarbeiten“.
Was ist schlimmer, Hundekot oder Hundekot-Plastiktüte?
Immer mehr Großstadt-
menschen lieben Hun- de. Allein in Hamburg waren es im vergangenen Jahr 77.000 angemeldete Kläffer. Das ist Re- kord und es gibt einen leichten Trend zum „Zweithund“, denn gezählt wurden nur 48.000 Hundehalter. Das bringt der Stadt jährlich weit über 6 Milli- onen Euro Hundesteuer ein.
Doch, wo viel Hund, da ist auch viel Ausscheidung. Das ergibt ein gewaltiges Entsor- gungspotential. Um zu verhin- dern, dass der Passant in ei- nen übelriechenden Haufen tritt und sich vor Ekel schüttelt, hat die Stadt Au agen zur Hun-
dehaltung erlassen. Das heißt, alle Personen, die einen Hund ausführen, müssen die Aus- scheidungen des Hundes auf- nehmen und ordnungsgemäß entsorgen. Die praktischen Gas- si-Beutel der Stadtreinigung Hamburg (SRH) gibt es kosten- los in allen Hamburger BUDNI- Filialen und natürlich beim Re- cyclinghof am Volksdorfer Weg 196. Selbstverständlich eignet sich auch jede “normale“ Plas- tiktüte für das Aufsammeln. Verstöße gegen die Beseiti- gungsp icht werden mit einem Bußgeld geahndet (sofern der Übeltäter erwischt wird, was aber kaum gelingt).
In Volksdorf gibt es jede Menge Hauseigentümer, die vor ihrem Anwesen vorsorg- lich schwarze „Doggi-Bags“ an Zaun, Laternenpfosten oder Bäumen für den vorbeieilenden Hundefreund befestigen. Die- ser „Bürgerservice“ wird gern genutzt. Doch, bei der fach- gerechten Entsorgung muss noch nachgebessert werden, denn manchem Herrchen (oder Frauchen) scheint das Tragen der Plastikbombe zum nächs- ten Mülleimer zu viel, sie wol- len das Säckchen nicht durch die Landschaft tragen. So wer- den gut 20 Prozent der Tüten irgendwo in der Gegend ent-
sorgt, landen in Hecken, am Wegesrand oder im „Straßen- begleitgrün“. Das Schlimme: die Plastiktüten verrotten nicht. Kommt dann nicht der städti- sche Reinigungsdienst vorbei und entsorgt sie, liegen die Tü- ten dort bis in alle Ewigkeit.
Lieber Hundefreund, das muss nicht sein!
22 VolksdorferZeitung November 2017


































































































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