Page 12 - VOLKSDORFER ZEITUNG VZ 29 Mai 2018
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  VON MANFRED R HEINZ
Die Festwoche begann
am Sonntag, dem 6. Mai mit einem Eröffnungs- konzert der Kantorei. Am Dienstag folgte ein Vortrag von Dr. Christian Ottemann zu der Frage „Der Schutzengel – das zweite Ich des Menschen?“. Am Himmelfahrtstag feierte die Ge- meinde einen Festgottesdient zum Kirchweihtag von St. Ga- briel. Auch an diesem Tag zeig- te sich das sommerlich-warme Wetter von seiner besten Seite und die Kirche war – wie meist – sehr gut besucht.
Pröpstin Isa Lübbers begrüß- te Brigitte Eckert-von Holst, die vor 50 Jahren als sehr junge Ar- chitektin den ausgeschriebenen
Wettbewerb für den Bau von St. Gabriel gewonnen hatte. In ei- nem Rückblick ging Isa Lübbers ausführlich auf Persönlichkei- ten, Ereignisse und den Wandel in den Zeiten ein. Sie erinner- te an den Wiederaufbau nach dem Krieg, an wachsenden Wohlstand und starken Zuzug nach Volksdorf, der den dama- ligen Kirchenvorstand 1963/64 zu neuen Bauvorhaben inspi- riert hatte.
Einweihung am Himmel- fahrtstag 1968
Ein Gemeindezentrum soll- te gebaut werden - St. Johan- nis - ebenso wie das Gemein- dehaus am Rockenhof mit Saal, Kindertagesstätte und Mitar- beiterwohnung und eine Kir-
che am Sorenremen. 750.000 DM sollte der neue Bau kosten. St. Gabriel wurde gebaut, mit den einzigartigen Fenstern des Künstlers Hanno Edelmann. Am Himmelfahrtstag 1968 wurde das neue Gotteshaus eingeweiht. Brigitte Eckert-von Holst hat in den damaligen Jah- ren drei weitere Kirchen ent- worfen und realisieren kön- nen. Alles beeindruckedne Bau- ten, die noch heute herausra- gen. Pröpstin Isa Lübbers deu- tete dies auch als ein Zeichen von Emanzipation, dass man ei- ner jungen Frau, gerade 30 Jah- re zählend, derartige Aufgaben zutraute. Nun ja, das darf man so nicht stehen lassen. Fakt ist, dass die Kirchenbauten ausge- schrieben wurden und die Na-
men der Architekten den Ent- würfen nicht beilagen. Als man sich für den Entwurf der jungen Architektin entschied, glaub- te man ganz fest, dies sei das Wirken eines Mannes und war – gelinde gesagt – mehr als irri- tiert, dass eine junge Architektin mit ihrer Arbeit den Auftrag für sich entschieden hatte. Im Rück- blick, das wusste schon Hel- mut Schmidt, neigen Menschen dazu manches zu verklären.
Bis in die siebziger/achtzi- ger Jahre wuchs die Kirchen- gemeinde, dann folgte der Ab- stieg, Kirchenaustritte häuf- ten sich, die Mitgliederzahl schrumpfte empfindlich. Ein Trend, der sich fortsetzt. Heu- te, so die Pröpstin, gibt es zu- viele Kirchen und Gemeinde-
Festgottesdienst zum Kirchweihtag an Himmelfahrt
50 Jahre St. Gabriel
– und was nun?
Gelungenes Kirchweihfest am Sorenremen
    12 VolksdorferZeitung Mai 2018




















































































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