Page 13 - VOLKSDORFER ZEITUNG VZ 29 Mai 2018
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  Grußwort der Architektin Brigitte Eckert-von Holst
Fröhlicher Täufling Lotte Kaas mit strahlenden Eltern Musik auf dem Vorplatz zum Abschlussfest der Kirchweihwoche am 13. Mai
    häuser aber immer weniger Ge- meindeglieder, die diese tra- gen. Die Gebäude kosten im Un- terhalt soviel Geld, dass man sie einerseitsschwerinstandhalten geschweige denn modernisieren könne, andererseits keine Mitar- beiter und Pastoren mehr bezah- len könne, wenn man alle Ge- bäude behalten würde. Schon jetzt fehlen die personellen Ka- pazitäten um eine gute Präsenz vor Ort zu gewährleisten.
Wanderndes Gottesvolk...
Dann beschwor sie das Bild des wandernden Gottesvolkes aus dem Alten Testament und den Gedanken, dass man sich nicht an Gebäude klammern dürfe, wir ja nur Gäste auf der Durchreise seien und sich vieles wandelt. Sie stellte die Frage „Wozu braucht die Kirche eine Kirche? Was bedeutet ein Kir- chengebäude für unseren Glau- ben?“ Sie schloss mit den Wor- ten „Ich weiß nicht, wie die Kir- che kirchlich in fünfzig Jahren aussehen wird, welche Kirchen, welche Orte zur Versammlung
wir noch nutzen werden und wie viele Menschen sich dort versammeln. Sicher sehr viel weniger als heute. Und das wer- den wir warscheinlich nicht verhindern können. Ein Umbau unserer Kirche ist angemessen. Aber ich bin dankbar für die fünfzig vergangenen Jahre und das geistige Leben hier, an die- sem Ort“.
In einem Grußwort wand- te sich anschließend Brigit- te Eckert-von Holst an die Ge- meinde. Sie dankte allen, die sich in der Kirche St. Gabriel heimisch und geborgen fühlen. In dieser Zeit der notwendigen Entscheidungen zwischen Ma- terie und Geist gilt ihr besonde- rer Dank dem Förderverein St. Gabriel der sich für den Erhalt der Kirche einsetzt, ebenso je- nen vielen Menschen, die aktiv und mit ganzer Kraft um eine wirtschaftliche Lösung ringen. „Da bietet sich eine zukunfts- reiche Belebung der Gemeinde durch Unterbringung mit Kin- dergarten im Untergeschoss an. Denn es werden unsere Kin-
der sein, die in weiteren 50 Jah- ren den 100. Geburtstag von St. Gabriel feiern! Dieser Einsatz zeigt in berührender Deutlich- keit,wiesehrsovielenGemein- degliedern diese Kirche ans Herz gewachsen ist. Vielleicht eine Frucht meines mit jungen Jahren mit ganzem Herzblut erarbeiteten Wettbewerbsent- wurfes, der nach Überwindung einiger Widerstände in der kur- zen Bauzeit von nur einem Jahr und in grundsolider Bauwei- se errichtet wurde. Die künst- lersiche Anerkennung ist duch die Stellung unter Denkmal- schutz bereits vor dem 1. Mai 2013 erfolgt, wenn auch die Anbringung der entsprechen- den Denkmal-Tafel durch die Gemeinde leider bis heute noch nicht realisiert ist. Trotzdem: es ist mein Herzenswunsch und meine feste Zuversicht, dass St. Gabriel am Leben bleibt, dass noch viele Generationen unter den Fittichen Gabriels Heimat, Stärkung und Trost finden, dass St. Gabriel ein geweihter Ort bleibt, an dem sich immer mehr
Menschen öffnen und zum Glauben finden können!“
In ebenso bewegenden Wor- ten wandte sich Propst Leh- mann an die Gemeinde. Sei- nen Beitrag drucken wir in der Juni-Ausgabe ab. Auch in der Hoffnung, dass bis zur nächs- ten Ausgabe unseres Magazins der Kirchengemeinderat den Schneid aufbringt, sich klar zu erklären.
Vitales Gemeindefest
Der Familengottesdienst am ver- gangen Sonntag schloss mit ei- nem bunten Gemeindefest die Kirchweihwoche in St. Gabriel ab. Auch an diesem Tag strahlte die Sonne, die Kirche war gut be- sucht, die kleine Lotte Kaas wur- de getauft, Antje und Tim Grün- wald gaben sich ihr Eheverspre- chen. Vor der Tür warteten Blä- ser auf die Gottesdienstbesu- cher, auf dem Grill bruzzelten die Würste, Kuchen und Geträn- ke gab es reichlich, viele schöne, vertraute Gespräche wurden ge- führt, die Kinder spielten. So vi- tal kann Kirche sein.
Mai 2018 VolksdorferZeitung 13






















































































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