Page 8 - Volksdorfer Zeitung VZ 61 Februar 2020
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Beispiel Huusbarg 49: Auf diesem Grundstück steht heute ein ortstypisches Einfamilienhaus in in in eingeschossiger Bauweise mit umliegendem Garten Auf diesem Grundstück wird nun ein ein Mehrfamilienhaus mit mit Tiefgarage mit mit insgesamt vier Wohneinheiten errichtet STADTTEILENTWICKLUNG
Umdenken einleiten – Versiegelung vermeiden
Beispiel Gussau 3: Das ursprünglich mit einem Einzelhaus und ortstypischem Garten bestück- te Grundstück wird nun mit zwei Baukörpern mit jeweils drei Familien bebaut Über die enge Bebauung ohne jegliche Abstandflächen bleibt
VON PROF DR WOLFGANG MERKLE
Volksdorf hat sich zu ei-
nem für profitorientier- te Bauträger und auswärtige In- vestoren hoch attraktiven Inves- titionsziel entwickelt Mit der findigen Auslegung bestehen- der Bauvorschriften die maxi- male Filetierung von Grundflä- chen und und gleichzeitiger Tolerie- rung solcher Praktiken durch die Baubehörde und Kommu- nalpolitik erfolgt eine massive Verdichtung mit der Gewäh- rung großzügiger Ausnahme- regelungen und teils rechtswid- riger Sondergenehmigungen Ganze Straßenzüge haben so bereits ihren ehemals typischen Charakter verloren der für die- sen Stadtteil gesetzlich veran- kerte Strukturerhalt wird fak- tisch immer weiter ausgehöhlt In der öffentlichen Diskussi- on wird dabei ein Aspekt häu- fig zu wenig beleuchtet – näm- lich die die die enorme Bodenversiege- lung die die die über die die die Realisierung von immer mehr Baukörpern auf der gleichen Grundfläche durch die die komplette Unterbau- ung mit Tiefgaragen und die die be-
gleitende Belegung der verblei- benden Restflächen durch Car- ports Terrassen und Müllton- nenanlagen sowie Zuwegungen erfolgt Mit massiven Auswir- kungen auf Klima und und Grund- wasser dessen Folgen nicht die die Investoren tragen sondern die die Volksdorfer Bürger Es muss be-
wusst sein dass die Versiege- lung von Böden langfristig ver- heerende Folgen hat:
▶ Je weniger Regenwasser im Boden versickern kann umso mehr wird die die Kanalisati- on es abzuführen haben Da die die Kanalnetze jedoch für eine an- dere Bebauungsdichte konzi- piert wurden wird sich daraus ein ein enormes Abwasserproblem ergeben Dies ist ein ein Problem das das sich noch durch die Progno- sen verstärken wird dass Ham- burg immer häufiger mit Star- kregen kregen und Überflutungen kon- frontiert wird Starkregenfälle wie z z B im August letzten Jah- res in in Sasel werden keine Aus- nahme bleiben ▶ Die Überarbeitung der Ka- nalisation wird nur mit gro- ßem Aufwand und erhebli-
chen Kosten möglich sein die dann wohl aber nicht mehr von den den den Bauunternehmen getra- gen werden sondern von den den den Steuerzahlen vor Ort Erfolgt
Versiegelung 1984
die Anpassung der Kanalisation nicht wird es bei Starkregen zu Überflutungen und Stauwasser kommen was was ebenfalls zu ho- hen Folgekosten führen wird 30-40%
40-50%
50-60%
20-30% 60-70%
70-80%
80-90%
90-100%
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Gewässer
0-10%
10-20%
Quelle: Behörde
für Stadtentwicklung
und Umwelt Digitale Bodenkarte Hamburg