Page 114 - Gottes feine Kunst
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Sie haben bis dahin noch keine Fettschicht angelegt, die sie vor
der Kälte schützt, somit bleiben sie auf den Füßen des Vaters sitzen.
Ihre erste Nahrung ist der Schleim, den der Vater in seinem Kropf ge-
bunkert hat. Obwohl der Pinguinvater seit drei Monaten nichts mehr
gegessen hat, vollbringt er diesen Akt der Selbstaufopferung indem er
die Nahrung in seinem Schnabel nicht verschluckt, sondern dem
Nachwuchs gibt.
Genau in diesem Augenblick kehrt die Mutter aus dem Meer
zurück. Sie haben sich über die drei Monate nicht auf die faule Haut
gelegt, sondern waren ständig am jagen und bringen ihr im Kropf ge-
speichertes Futter ihren Babys nach dem Schlüpfen. Sobald sie
zurückgekehrt ist und ihre Jungen versorgt hat, verschwindet sie wie-
der im Meer- diesmal, um für den Vater zu jagen, der mittlerweise vier
Monate ohne Nahrung ausharrt. 19