Page 221 - Gottes feine Kunst
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               als Beweis für die spontane Entstehung. Erst viel später fand man
               heraus, das die Würmer nicht spontan im Fleisch auftauchten, son-
               dern dass deren Larven von Fliegen dort abgelegt werden, unsicht-
               bar für das menschliche Auge.
                   Noch als Darwin den Ursprung der Arten schrieb, war die
               Auffassung, Bakterien entstünden aus toter Materie, in der wissen-
               schaftlichen Welt allgemein anerkannt.
                   Doch fünf Jahre nach dem Erscheinen von Darwins Buch stell-
               te Louis Pasteur nach langen Studien und Experimenten seine
               Forschungsergebnisse vor, die die spontane Entstehung, ein
               Meilenstein in Darwins Theorie, widerlegten. In seiner triumphalen
               Vorlesung im Jahr 1864 an der Sorbonne sagte Pasteur: “Die
               Doktrin der spontanen Entstehung wird sich nie von dem tödlichen
               Schlag erholen, den ihr dieses simple Experiment versetzt hat.“ 38
                   Die Advokaten der Evolutionstheorie bestritten diese
               Entdeckungen. Doch als die sich weiter entwickelnde Wissenschaft
               die komplexe Struktur einer lebende Zelle aufdeckte, geriet die
               Vorstellung, Leben könne zufällig entstehen, noch weiter in die
               Sackgasse.



                 Ergebnislose Bemühungen im 20. Jahrhundert

                   Der erste Evolutionist, der im 20. Jahrhundert das Problem des
               Ursprungs des Lebens aufgriff, war der russische Biologe
               Alexander Oparin. Er stellte in den 1930er Jahren mehrere Thesen
               auf, mit denen er die Möglichkeit der zufälligen Entstehung bewei-
               sen wollte. Seine Studien waren jedoch erfolglos und Oparin mus-
               ste eingestehen:
                   Unglücklicherweise ist das Problem der Herkunft der Zelle der
               vielleicht rätselhafteste Punkt der gesamten Studie der Evolution
               von Organismen. 39
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