Page 44 - Aufruf zur Einheit
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Aufruf zur Einheit
Religionsgemeinschaften zu leben. Während der ersten Jahre
nach der Entstehung des Islam flüchtete sich ein Teil der
Muslime, die dem Druck der Mekkanischen Heiden ausgesetzt
waren, auf Rat des Propheten zu dem christlichen König
Nedschaschi nach Äthiopien. Die Gläubigen jedoch, die gemein-
sam mit dem Propheten nach Medina auswanderten, entwickel-
ten mit den in Medina lebenden Juden ein Modell des
Zusammenlebens, das für alle späteren Generationen zum
Vorbild wurde. Die Toleranz, die während der Ausbreitung des
Islam den jüdischen und christlichen Gesellschaften Arabiens
erwiesen wurde, ging als ein Beispiel für Toleranz und
Gerechtigkeit der Muslime in die Geschichte ein.
Ein Beispiel hierfür ist der Vers, “Und streitet nicht mit
dem Volk der Schrift, es sei denn auf beste Art und Weise,
außer mit jenen von ihnen, die unrecht handeln. Und sprecht:
“Wir glauben an das, was zu uns herabgesandt wurde und was
zu euch herabgesandt wurde...” (Sure al-’Ankabut, 46)
Nachdem Muhammad (s.a.w.s) in den Vertrag, den er mit dem
Stamm des Christen Ibn b’ Harris b’ Ka’b abschloss, die Artikel
einfügte: “Im Osten und im Westen stehen Religionen, Kirchen,
Leben, Sitten und Eigentum von allen dort lebenden Christen
unter dem Schutz von Allah, dem Propheten und allen
Gläubigen. Keiner, der die christliche Religion lebt, darf gegen
seinen Willen zum Islam gezwungen werden. Ist ein Christ von
einem Mordfall oder einer Ungerechtigkeit betroffen, dann sind
alle Muslime verpfichtet diesem zu helfen.” 1
Der Prophet Muhammad (s.a.w.s) erlaubte den Juden, sich
der Vereinbarung von Medina anzuschließen, die mit den
Stämmen der Evs und Hazrec abgeschlossen wurde und schütz-
te somit die Juden unter Muslimischer Herrschaft als religiöse
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