Page 16 - Die Allianz der Tugendhaften
P. 16
14
DIE ALLIANZ DER TUGENDHAFTEN
Dinge, die für sie selbst keine Relevanz haben. Aus diesem
Grund übernehmen sie nie Verantwortung für die Unruhen, die
Korruption und die Gnadenlosigkeit, welche die Gesellschaft
beeinflussen. Nehmen wir beispielsweise an, dass eine unschul-
dige und schutzlose Person von einer wohlhabenderen Person
durch Beleidigungen und Verleumdungen bloßgestellt wird. In
solch einem Fall würde jeder erkennen, dass die wohlhabende
Person sich des ungerechten Misshandelns der unschuldigen
Person schuldig gemacht hat. Jedoch ziehen die meisten Leute
es vor, still zu bleiben. Zu ihrer Rechtfertigung sagen sie Dinge
wie: "Welchen Unterschied würden meine Worte machen?" oder
"Das geht mich nichts an", und ignorieren die Ungerechtigkeit,
von der sie gerade Zeuge geworden sind.
Zweifellos rufen solche Situationen starke Emotionen in
einem Menschen hervor, dessen Herz nicht so abgehärtet und
verroht ist. Bloß zornig zu werden und Missbilligung oder
Verzweiflung zu verspüren würde jedoch in keinster Weise zur
Verhinderung der Wiederholung solcher Situationen führen.
Aus diesem Grund sollten jene, die gewissenhaft sind und
denen das Wohl der Menschheit am Herzen liegt, ernsthafte
Bemühungen machen, etwas zu ändern und in allen
Umständen anderen, die sich ebenfalls um das Gute bemühen,
vollste Unterstützung zu gewährleisten.
Aber um dies tun zu können, muss man fähig sein, zwi-
schen dem Guten und dem Bösen zu unterscheiden.
Heutzutage sind "Gut und Böse" verhältnismäßige
Vorstellungen geworden, die je nach Gesellschaft, sozialem
Lebensstil und Interessen variieren. Zum Beispiel wird es heut-
zutage als ein wichtiges Zeichen von Tugendhaftigkeit betrach-