Page 44 - Die Wunder des Propheten Muhammad (s.a.w.s)
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Die Wunder Des Propheten Muhammad (s.a.w.s)
Um die literarische Vorzüglichkeit des Qur'an besser verste-
hen zu können, ist es nötig, über die Sprache der Araber, denen
der Qur'an geoffenbart wurde, zu lernen. Vor dem Erscheinen des
Islam waren Dichtkunst und Literatur in Arabien hoch entwickelt.
Es gab erstaunlich originelle Dichter und wortgewandte Personen,
die die arabische Sprache äußerst gut beherrschten. Die Literaten
eines Stammes wurden gleichwertig mit den größten Heldes des
Volkes betrachtet. Auf Grund der Wichtigkeit der Literatur und
Rhetorik wurden die Mu'allaqat (sieben Gedichte von sieben
Dichtern) in goldenen Buchstaben geschrieben und an den
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Wänden der Ka'bah (Kaaba) aufgehängt. Einige davon wurden
dem Volk zu großen Anlässen, wie der Markt in Ukkaz, vorgele-
sen. Sogar beduinische Nomaden rezitierten manchmal
Dichtungen, die ebensogut, wenn nicht besser waren als die, der
Poeten in den Städten, und die Menschen waren bewegt von ihren
Vorträgen. 4
Es war deshalb in jener Zeit, als der Qur'an geoffenbart wur-
de, dass Wortgewandtheit und Stil der Sprache gut entwickelt wa-
ren. Als der Prophet (s.a.w.s) den Qur'an den Ungläubigen von
Makkah rezitierte, waren sogar diese Literaten davon beein-
druckt. Manche Menschen traten lediglich nach Anhören der
schönen Verse zum Islam über – Umar ibn al-Khattab, einer der
erbittertsten Gegner des Islam, konvertierte, nachdem er die er-
sten Verse der Sure Ta-Ha las.
Manche Menschen nahmen den Islam, nachdem sie den
Qur'an hörten, noch nicht an, jedoch konnten sie auch keine
Antwort darauf finden. Die Ungläubigen verspotteten den
Propheten (s.a.w.s) und bezichtigten ihn, dass er den Qur'an selbst
schrieb:
Und die Ungläubigen behaupten: "Dies ist nichts als Betrug, den
er sich mit Hilfe anderer Leute ausgedacht hat." Doch sie äußern
da nur Ungerechtigkeit und Falschheit. (Sure al-Furqan: 4)
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