Page 17 - Das Wunder des Auges
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HARUN YAHYA
feine schleimige Membran, die die Innenseite des Augenlids überzieht) auf
einem konstanten Feuchtigkeitsgrad zu halten. Wenn die Oberflächen des
Auges während des Schlafes nicht unmittelbar der Luft ausgesetzt sind,
führen die Venen der Bindehaut im Augenlid dem Augapfel den erforderli-
chen Sauerstoff zu.
Die Haut des Augenlids, die bei Bedarf den Augapfel eng und voll-
ständig bedecken kann, ist weitaus dünner als die Haut auf anderen Stellen
des Körpers. Die untere Hautschicht des Augenlids sitzt sehr locker und ist
fettarm, wodurch eine leichte Blutversorgung dieses Gebiets ermöglicht
wird. Wäre diese Haut dicker und fettreicher würde das Schließen und Öff-
nen der Augenlider mit Schwierigkeiten vor sich gehen.
Menschen blinzeln, ohne sich dessen bewusst zu werden, tausende
Male am Tag. Diese zum Großteil unfreiwilligen Bewegungen ermöglichen
es, dass sich die Augen vor intensivem Licht und externen Partikeln schüt-
zen. Diese unbewusste Handlung, die die meisten Menschen als selbstver-
ständlich ansehen, ist in Wahrheit ein wichtiger Segen.
Was wäre, wenn dieser Reflex nicht automatisch wäre? Menschen
würden sich erst daran erinnern zu blinzeln, wenn schon spürbar große
Mengen Schmutz in ihren Augen angesammelt wären, was zu Infektionen
führen würde. Auf Grund einer solchen unvollständigen Reinigung wäre
das Sehvermögen unscharf. Die Aufgabe des Blinzelns müsste den ganzen
Tag hindurch bewusst erinnert werden.
Durch das Blinzeln alle paar Sekunden wie bei einem Autopilot hinge-
gen werden die Augenlider befeuchtet, und sie reinigen die Augen wie die
Scheibenwischer eines Autos. Geschlossen während des Schlafs, verteidi-
gen sie das Auge gegen das Austrocknen.
Während des Öffnens und Schließens bedeckt das Augenlid auf per-
fekte Weise die konvexe Gestalt des Auges, wobei es die gesamte
Oberfläche der Außenschicht des Auges berührt. Würde das Augenlid die
Rundung des Augapfels nicht so präzise bedecken, wäre es unmöglich
Staubpartikel zu entfernen, die in den unerreichbaren Ecken des Auges üb-
rigbleiben.
Während des Blinzelns wird von den speziellen meibomschen Drüsen
innerhalb des Augenlids ein öliges Schmiermittel abgesondert. Diese
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