Page 30 - Die Bedeutung der Ahl As-Sunnah
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HARUN YAHYA
Schicksals. Es gibt zwei Grade des Glaubens an das Schicksal:
Der erste Grad besteht darin, dass Allah vollständig bekannt ist,
was jedes Geschöpf getan hat bzw. tun wird. Er weiß von ihrem
Gehorsam und ihrer Auflehnung bevor sie jemals stattfinden wird. Der
Allmächtige Allah hat das Schicksal von allem Existierenden auf den al-
Lawh al-Mahfuz (die wohlverwahrten Tafeln) niedergeschrieben. Das
Schicksal eines Menschen wird ihm von einem Engel überbracht, wenn
er noch in embryonischer Form ist, bevor ihm eine Seele eingehaucht
wird.
Der zweite besteht darin, dass Allahs Wille dem der Menschen
überlegen ist. Keiner kann ein Gläubiger oder ein Ungläubiger sein,
ohne dass Allah es so will.
8) Die Leute der Qibla können nicht aufgrund von
Sünden exkommuniziert (Takfir) werden
Jemand, der den Überzeugungen der Ahl as-Sunna folgt, kann
weder einen anderen Gläubigen, der in die gleiche Richtung (qibla)
betet wie er selbst exkommunizieren, noch behaupten, dass er ein
Ungläubiger sei. Sein Glaube kann möglicherweise nicht vollkommen
sein. Die Charidschiten, die erste häretische Bewegung des Islam
brachten den ersten Bruch (fitna) bezüglich dieses Themas hervor.
Es ist egal, wie viele gute Taten jemand, der in die Verleugnung
abgeglitten ist, vollbracht hat, er wird von ihnen nicht profitieren kön-
nen. Auf ähnliche Weise ist es egal, wie viele Sünden ein Muslim began-
gen hat, denn er kann solange nicht als Verleugner angesehen werden,
bis er aussagt, dass das wirklich Erlaubte verboten und das wirklich
Verbotene erlaubt ist.
9) Die Wunder der Awliya von Allah sind makellos
Der Glaube an die Wunder (karamah) der Awliya von Allah , die
außergewöhnlichen Situationen, in denen Allah Hilfe mit seiner Hand
gibt und die Entdeckungen, die sie in unterschiedlichen Bereichen des
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