Page 84 - Allgegenwärtige Herrlichkeit
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DIE TAUCHTECHNIK DER WASSERSPINNEN

               Die Wasserspinnen, die in den wär me ren Regionen von Asien und
            Europa leben, ver brin gen den größ ten Teil ihes Lebens un ter was ser, da sie
            ihre Nester un ter was ser bauen.
               Zum Bau ihres Nests er stellt die Spinne zu erst eine Plattform aus
            Spinnweben zwi schen den Wasserpflanzen oder ihren Blättern. Diese
            Plattform be fe stigt sie mit Spinnfäden an Pflanzenstiele in der nä he ren
            Umgebung. Die Fäden die nen der Spinne als Wegweiser, als

            Stabilisierungsstreben für die Plattform und als “Radarsystem”, durch das
            sie auf sich an nä hernde Beute hin ge wie sen wird.
               Nach Fertigstellung der Plattform trägt die Spinne Luftbläschen unter
            die selbe, unter Benützung ihrer Beine und ihres Körpers. Auf diese Weise
            wölbt sich das Spinngewebe nach oben aus, und nimmt, je mehr Luft hin zu -
            ge fügt wird, eine Glockenform an. Diese Glocke ist das Nest, in dem die
            Spinne  un ter schlüpft,  so lange  sie  sich  un ter was ser  auf hält.  (Siehe
            Abbildung unten links.)
               Tagsüber sitzt die Spinne in ihrem Nest auf der Lauer. Wenn ein klei nes

            Tier in der Nähe vor bei treibt, spe zi ell ein Insekt oder eine Insektenlarve, eilt
            sie her aus um ihre Beute zu fan gen und in ihr Nest zu brin gen, wo sie sie
            ver zehrt. Ein Insekt, das ins Wasser fällt ver ur sacht Schwingungen. Die
            Spinne, die diese Schwingungen ver nimmt, kommt her aus und holt sich das
            Insekt und nimmt es mit sich un ter was ser. Die Spinne be nützt die
        ALLGEGENWÄRTIGE  HERRLICHKEIT  das in einem Netz ge fan gen wird.
            Wasseroberfläche als wäre sie ein Netz. Die Situation eines Insekts, das ins
            Wasser fällt ist nicht ver schie den von der, ir gend eines an de ren Beutetiers,



               Beim Nahen des Winters trifft die Spinne Vorkehrungen, um sich da ge -
            gen zu schüt zen ein zu frieh ren. Aus die sem Grund geht sie tie fer unter das
            Wasser und baut sich eine Glocke für den Winter, die sie mit Luft an füllt.
            Einige Wasserspinnen über win tern in der lee ren Schale einer
            Wasserschnecke, die sie am Boden fin den. Während des Winters ver bleibt
            die Spinne regs los und ver braucht fast keine Energie. Sie tut das, um keine
            Energie zu ver lie ren und um ihren Sauerstoffverbrauch auf ein Minimum




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