Page 106 - Faschismus: Die Blutige Ideologie des Darwinismus
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FASCHISMUS:
104 DIE BLUTIGE IDEOLOGIE DES DARWINISMUS
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Die Liebe der Faschisten zur Gewalt
Der Verfasser des Buches Das Verständnis der Gesinnung der Massen im
Faschismus, Wilhelm Reich, beschrieb die Einstellung der Nazis zu Krieg und
Mord folgendermaßen:
Die deutschen Kriegführer sind nichts anderes als Wissenschaftler, die die
klare Wissenschaft der Mathematik, die für das Töten von Menschen von
Nutzen ist, ohne Unterlaß ausprobieren. Jeder einzelne ist als
Mathematiker, Ingenieur und Chemiker dazu ausgebildet, die verzwickte-
sten Probleme zu lösen. Hierbei hat Kunst oder sonstige Einbildungskraft
nichts verloren. Für sie ist der Krieg angewandte Physik. Die deutschen
Soldaten sind psychologisch ausgebildet um Köpfe abzureißen und zu
häuten. Sie sind bezahlte Soldaten, die außer Mord keine andere
Aufgabe haben. Sie betrachten sich selbst als die härtesten und unbarm-
herzigsten Menschen dieser Welt. 44
Das Modell der berufsmäßigen Mörder, das die Nazis entwickelten, ist ein
Charakterzug des Faschismus, der Gewalt und Brutalität als ein Ziel an sich preist.
Dabei spielt der Darwinismus eine große Rolle. Denn er hatte die sittlichen Werte
der Gesellschaft dadurch untergraben, dass er die Menschen lediglich als höher
entwickelte Tiere betrachtet und behauptet, dass das Leben ein Kampfplatz sei,
auf dem nur die Starken überleben können. Anstelle von Barmherzigkeit und Güte
standen Streit, Rache und Kampf, die den Menschen zudem als wissenschaftliche
Tatsachen untergeschoben wurden.
Während die Faschisten den Kampf als ein Naturgesetz ansahen, glaubten
sie, dass Ruhe, Sicherheit und Frieden den Menschen in Rückständigkeit beläßt.
Mussolini betonte die Bedeutung von Aggression in einer Rede während der
Eröffnung der Schule für Faschistische Kultur und Propaganda 1921 in Mailand
und teilte mit, dass es die Aktion sei, die den Faschismus zum Erfolg führt.45
Gewalttätige Aktionen, Brandschatzung, Übergriffe und Prügeleien gereichten
den Faschisten zur Freude. Sie waren Gegner von Frieden, Brüderlichkeit, Ruhe
und Gelassenheit.
Großen Anteil an dieser Neigung zur Gewalt hatte die Ignoranz der
Faschisten. Aus diesem Grunde benötigte Hitler in seinem rassistischen Regime
Kämpfer und keine Intellektuellen.
Die Gewaltaktionen der Nazis wurden von eigens zu diesem Zweck auf-
gebauten Organisationen ausgeführt. Die erste, die 1920 gegründete SA
(Sturmabteilung) wurde 1921 eine paramilitärische Truppe. In der SA befanden
sich überwiegen verkrachte Existenzen, Straßendiebe. Die Truppe, an deren Spitze