Page 197 - Faschismus: Die Blutige Ideologie des Darwinismus
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Harun Yahya (Adnan Oktar) 195
lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien, Guatemala, El Salvador,
Nicaragua, Honduras und Paraguay an die Macht und verübten unglaubliche
Grausamkeiten. Während der Regierungszeit der argentinischen Junta ver-
schwanden Tausende von Oppositionellen. Später wurde bekannt, dass mehr
als zweitausend politische Gefangene in Flugzeuge gesetzt und dann auf
offener See vor Argentinien aus großer Höhe ins Meer gestürzt wurden. Der
ehemalige Gendarm Frederico Talavera trat am 27. April 1995 im argentinis-
chen Fernsehen auf und gestand die von der Junta durchgeführten
Folterungen; er sprach von zahlreichen Foltermethoden, von Frauen, die mit
Geburtswehen ins Meer geworfen wurden und von Hunden, die darauf
trainiert waren, Menschen in die Geschlechtsorgane zu beißen. Seinem
Geständnis ist zu entnehmen, dass Hunde die Geschlechtsorgane der
gefolterten Gefangenen ins Maul nahmen und auf den Befehl warteten; falls
der Gefangene nicht sprach, wurde dem Hund der Befehl zum Zubeißen
gegeben.
Auch die Grausamkeiten in Guatemala waren entsetzlich. Der erste und
einzige gewählte Präsident des Landes, Jacobo Arbenz, wurde von einer
faschistischen Regierung gestürzt, die das Land in den 60er und 70er Jahren in
ein Schlachtfeld verwandelte. Zu den Zielscheiben der Faschisten gehörten
dabei - ganz im Sinne der traditionellen Religionsfeindschaft des Faschismus
- die Priester. Amnesty International teilte mit, dass allein zwischen Oktober
1966 und März 1968 8000 Guatemalteken, darunter zahlreiche Priester von den
Todesschwadronen des Regimes hingerichtet wurden. Bis 1972 erhöhte sich
die Zahl der Opfer der auf 12.000, vier Jahre später waren es 20.000.
Die Katholische Bischofskonferenz in Rom bezeichnete diese Politik der
Regierung mit dem einzigen Wort “Holocaust”. Der amerikanische Autor
William Blum beschreibt in seinem Buch The CIA: A Forgotten History die
Foltermethoden des guatemaltesischen Regimes folgendermaßen:
Menschen, von denen angenommen wurde, dass sie das Regime kri-
tisieren oder einer Guerillagruppe angehörten wurden von der
Geheimpolizei gewaltsam aus ihren Wohnungen verschleppt und an
unbekannte Orte verbracht. Die gefolterten und verbrannten Leichen
der meisten wurden ein paar Tage später am Wegesrand mit nach hin-
ten gebundenen Händen oder in einem Plastiksack am Flußufer gefun-
den. Manche wurden in Massengräbern bestattet. Manche Leichen wur-
den auch aus Flugzeugen über dem Pazifik abgeworfen. Das Gerücht
ging um, dass in der Region Gualan niemand mehr zum Fischen ging,
denn der Fluß war voller Leichen. Unter den an Land gezogenen