Page 13 - Niemals vergessen
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HARUN YAHYA (ADNAN OKTAR)
Mensch ist vergesslich, er gibt sich dem Lauf des Lebens hin,
und – wenn er seinen Willen nicht benutzt – entfernt sich von
den Belangen, die eigentlich seine gesamte Aufmerksamkeit
erfordern. Der Mensch vergisst, dass Gott ihn in jeder
Beziehung umarmt und umfasst, ihn stets beobachtet, ihm
zuhört; der Mensch vergisst, dass er die Rechnung für alle
seine Taten vor Gott ablegen wird, dass außer der Existenz
von Tod, Grab, Paradies und Hölle und der Göttlichen
Vorsehung nichts geschieht und dass alle Ereignisse in
seinem Leben einen Nutzen haben.
Außerdem ist der Mensch ein Lebewesen, das leicht der
Gedankenlosigkeit verfällt. Man kann einen Fehler machen,
gedankenlos handeln, und das richtige Verhalten vergessen,
das in diesem Moment erforderlich gewesen wäre. Doch bei
einem aufrichtigen Menschen dauert dieses Vergessen nur
einen kurzen Moment, dann erinnert er sich und bereut,
wendet sich wieder Gott zu und setzt sein Leben Seinen
Befehlen entsprechend fort. Den Gläubigen wurde im Quran
folgendermaßen von den Gebeten zu Gott berichtet:
... Unser Herr, strafe uns nicht für Vergesslichkeit
und Fehler... (Sure al-Baqara, 286)
Sicherlich ist die Vergesslichkeit, von der hier die Rede
ist, nicht gleichzusetzen mit der Vergesslichkeit, die einem im
täglichen Leben begegnet. Die Art von Vergesslichekit, von
der hier gesprochen wird, bezieht sich vielmehr auf das
Nicht-Denken, Nicht-Beachten und Vernachlässigen einiger
Tatsachen, zu denen der Mensch intelektuell eigentlich in der
Lage wäre.
Was ist es also, das die Menschen durch Vergessen
vernachlässigen?