Page 70 - Der Tag des Gerichts
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68 DER TAG DES GERICHTS
METEORITEN
Im Universum bewegen sich Millionen von grösseren und
kleineren Meteoriten. Wissenschaftler schätzen, dass täglich 1000
bis 10,000 Tonnen extraterrestrisches Material auf die Erde fällt. Das
meiste dieses Materials ist sehr klein – in der Form von
Mikrometeoriten oder staubartigen Körnern in der Grösse von
20
einigen Mikrometern. Ein Grossteil davon wird teilweise durch
die Reibung, die beim Eintritt in die Atmosphäre entsteht, in Asche
umgewandelt. Es gibt jedoch Meteoriten, die gross genug sind, alles
Leben auf der Erde zu zerstören. Wissenschaftler haben gezeigt,
dass Einschläge von Meteoriten in der Vergangenheit die
geologische und ökologische Landschaft auf der Erde drastisch
verändert haben.
Am 30. Juni 1908 ereignete sich in der Nähe der steinigen
Tunguska, einem Nebenfluss des Jenisseijs in Zentralsibirien eine
Explosion von einer geschätzten Stärke von 10 bis 15 Megatonnen
TNT, die 6.000 qkm Kiefernwald flach legte. Ganze Rentierherden
kamen ums Leben. Die Explosion konnte in einem Umkreis von
1.000 km gehört werden und die seismischen Erschütterungen
wurden rund um den ganzen Globus registriert. In noch ca. 700 km
Entfernung brachten die erdbebenähnlichen Erschütterungen
beinahe die Transsibirische Eisenbahn zum entgleisen. Die
Explosionshitze war noch in 65 Kilometer Entfernung so stark, dass
sich ein Bauer das Hemd vom Leib riss, weil er glaubte, dass es
brenne. Augenzeugen sahen ein längliches Objekt vom Himmel
herab fallen, das in bläulich weißem Licht leuchtete. Einer zwanzig
Kilometer hohen Lichtsäule folgte eine schwarze pilzförmige
Wolke. In den darauffolgenden drei Nächten war es in ganz Europa
so hell, dass man im Freien Zeitung lesen konnte. In Kalifornien