Page 61 - Warum betrügst du dich selbst ?
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Harun Yahya (Adnan Oktar)                 59


         Kriterien. (Sie entscheiden sich nicht für den Lebensstil und die Moral,
         die Allahs Zustimmung finden, sondern nicht für den Lebensstil und
         die Moral, der die Gesellschaft, in der sie leben zustimmt, und diese
         fehlgeleiteten Standards führen sie zu der Selbsttäuschung, sie seien
         für das Paradies bestimmt.
             Natürlich gibt es keinen Zweifel daran, daß die Hoffnung, Allah
         werde den Eintritt ins Paradies gewähren, etwas Gutes ist und dieser
         Wunsch sollte unterstützt werden. Doch der wichtigste Hinweis, daß
         dies ein aufrichtiger Wunsch ist, besteht darin, daß die Betreffenden
         sich ihr Leben lang entsprechend konsequent verhalten, Gottesfurcht
         zeigen und bei Allah Zuflucht suchen. Wer ein Leben führt, dem Allah

         nicht zustimmen wird, und wer seine Verpflichtungen Ihm gegenüber
         nicht erfüllt, während er noch behauptet ins Paradies eintreten zu kön-
         nen, ist nicht nur sehr unaufrichtig, sondern unterliegt reiner
         Selbsttäuschung.
             Diesem Denken zufolge kann jemand seine Verpflichtungen ge-
         genüber Allah vernachlässigen, zahllose Gelegenheiten an seine eige-
         nen, selbstsüchtigen Begierden und Leidenschaften verschwenden
         und dann automatisch seinen Platz unter den aufrichtigen und recht
         handelnden Gläubigen einnehmen und alle Vorzüge, die Allah für sie
         im Paradies bereit hält, mit ihnen teilen. Wer so denkt, zeigt, daß er
         überhaupt nichts über den Quran weiß. Jemand, der die in dessen
         Versen enthaltenen Wahrheiten versteht, weiß sehr genau, daß man
         auf der Basis solch falscher Vorstellungen, die aus der Anfälligkeit der
         Menschen für Selbsttäuschung entstehen, nicht gerettet werden kann.

             Wer sich des im Quran beschriebenen Höllenfeuers bewußt wird
         und darüber nachdenkt, der wird sich reiflich überlegen, ob er auch
         nur einen einzigen Moment dort verbringen möchte. Er wird sich mit
         aller Kraft bemühen, nicht nur zu vermeiden im Feuer zu enden, son-
         dern auch, ihm nur nahe zu kommen, denn es ist ein Ort unvorstellba-
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