Page 153 - Gottes Schöpfung in der Natur
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Schwammartiges Gewebe
(Stoßdämpfer)
Obere
Schnabelhälfte
Auflagepunkt
Obere
Schnabelhälfte
Die Schnabelspitze wird nach hinten und
unten bewegt.
Der Muskel drückt den Kieferrücken nach vorn. Die obere Schnabelhälfte verschiebt sich nach oben
und absorbiert dabei die Schlagwirkung.
Wenn ein Specht auf einen Baumstamm einhackt, erleidet vor allem die obere Schnabelhälfte eine
immense Schlageinwirkung. Deshalb verfügt ein Specht über zwei Mechanismen, um sie abzufedern.
Den ersten bildet das schwammartige Verbindungsgewebe zwischen Schnabel und Schädel. Den
zweiten bildet die Zunge des Spechtes. Sie kreist im Schädel, um so bis an die Schädeldecke zu
reichen. Diese Anordnung ähnelt einer Schlinge und wirkt ebenfalls wie eine Art Stoßdämpfer. Durch
das Zusammenwirken dieser Mechanismen kann jeder Specht die Stoßeinwirkung nahezu auf Null
reduzieren.
Der Schädel des Spechtes
Spechte ernähren sich von Insekten und Larven, die sich im Inneren
von Baumstämmen verstecken, indem sie diese herauspicken. Ihr Nest
bauen sie sich im Inneren gesunder Baumstämme, was nur durch
angeborene Fähigkeiten möglich ist, die eines Zimmermanns mehr als
würdig sind.
Der Große Buntspecht zum Beispiel schafft pro Sekunde bis zu zehn
Hackstöße. Bei kleineren Spechtarten wie dem Grünspecht kann die
Hackgeschwindigkeit auf bis zu 20 gesteigert werden.
Während ein Grünspecht beim Nestbohren beschäftigt ist, beträgt die
Arbeitsgeschwindigkeit seines Schnabels bis zu 100 kmh. Sein nur
kirschkerngroßes Gehirn wird dabei in keiner Weise beeinträchtigt. Die
Zeitspanne zwischen zwei Hackbewegungen beträgt weniger als eine
Tausendstelsekunde. Wenn er zu hacken beginnt, liegen sein Schnabel und
sein Kopf in einer vollkommen geraden Linie, weil schon die kleinste
Abweichung zu Hirnschädigungen führen würde.