Page 19 - Man erkennt Gott mit dem Verstand
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Universum ist, wohin es führt, wie die Gesetze arbeiten, die seine
Ordnung und sein Gleichgewicht bewahren. Seit Jahrhunderten
haben Wissenschaftler und Denker zahlreiche Forschungen zu die-
sem Thema angestellt und etliche Theorien wurden aufgestellt.
Der am weitesten verbreitete Gedanke im 19. Jahrhundert war, dass das
Universum eine Ansammlung von Materie unbegrenzter Größe sei, welche
seit aller Ewigkeit existiert habe und für immer existieren würde. Dieser
Anschauung zufolge, die man das Statische Modell des Universums nennt,
hat das Universum weder einen Anfang noch ein Ende.
Indem diese grundlegende Anschauung der materialistischen Philoso-
phie das Universum als eine unbewegliche, unveränderliche Ansammlung
von Materie erklärte, verweigerte sie die Existenz eines Schöpfers.
Der Materialismus ist ein Gedankengebäude, das Materie für das einzig
absolut Existierende hält und jegliche metaphysische Existenz verneint. Als
Philosophie, deren Wurzeln im antiken Griechenland liegen, die aber eine
ständig wachsende Akzeptanz erst im 19. Jahrhundert gewann, wurde sie in
Form des dialektischen Materialismus, begründet von Karl Marx, bekannt.
Die Materialisten hielten das Modell des unendlichen Universums für
die Hauptstütze ihrer atheistischen Philosophie. In seinem Buch Principes
Fondamentaux de Philosophie behauptete der materialistische Philosoph
Georges Politzer zum Beispiel, dass das Universum kein geschaffenes
Objekt sei, und fügte hinzu:
"Das Universum ist nicht etwas Geschaffenes. Wäre es erschaffen,
wäre es in einem bestimmten Moment und aus dem Nichts von Gott
erschaffen. Um die Schöpfung annehmen zu können, sollen wir vor
allem die Existenz eines Moments annehmen, an dem das Univer-
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