Page 69 - Für denkende Menschen
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Darmzotte
(Pumpe)
Blutbahn
Reaktionen. Man stelle sich ein Lebewesen vor, bei dem es
Blutbahn
während dieser angeblichen Evolution nicht zu diesen
Lymphgefäß
geplanten chemischen Reaktionen kommt. Die Flüssigkeit
im Magen bekommt nicht die Eigenschaft, Nahrungen zu
zersetzen. Speise und Trank liegen unverdaut im Magen,
trotz einer gesunden Nahrungsaufnahme würde das Lebe-
wesen mit einem Klumpen im Magen in Kürze sterben.
Schauen wir uns das Ganze aus einer anderen Sicht an.
Eine Pumpe (Zotte), die sich in der Dünn-
Die Magensäure wird von den Magenzellen produziert.
darmwand befindet, resorbiert aus dem
Sowohl diese Zellen, als auch all die anderen Zellen am Speisebrei die benötigten Nährstoffe. Auf
Körper, wie zum Beispiel Augenzellen, sind in der Tat einer Fläche von einem Quadratmillimeter
befinden sich 200 Millionen Zotten, die je-
Geschwisterzellen, die sich im Mutterleib anfangs von der de Sekunde ununterbrochen arbeiten, da-
gleichen Zelle ausgehend, immer wieder geteilt haben. mit wir leben können. Oben im Bild sieht
man die einzelnen Kanäle (Adern, Kapilla-
Außerdem speichern sie die gleichen genetischen ren und Lymphgefäße) welche in den Zot-
Informationen. Das heißt, in beiden Zellen befinden sich ten unterschiedliche Nährstoffe durch un-
terschiedliche Wege weiterleiten.
die Daten der Proteine welche für das Auge nötig sind und
auch die Informationen der Magensäure. Auf wessen Befehl sie das durchführen,
weiß man nicht, aber unter den unzähligen Daten verwendet die Augenzelle nur
ihre eigenen Informationen und auch die Magenzellen nur die betreffenden Daten.
Wenn aber nun die Augenzellen, anstatt des für sie vorgesehenen Proteins, von
dem wir noch nicht einmal wissen, wie es entsteht, plötzlich mit der Produktion
von Magensäure beginnen würden – denn sie verfügen ja tatsächlich über die für
die Herstellung notwendigen Informationen – wie würde das enden? Der Mensch
würde seine eigenen Augen zerschmelzen und verdauen.
Lassen Sie uns fortfahren, die erstaunlichen Systeme in unserem Körper zu
betrachten:
Auch der Rest unseres Verdauungssystems ist ebenso gut geplant. Die verwert-
baren Nahrungsanteile werden von den Dünndarmwänden aufgenommen und ins
Blut weitergeleitet. Die innere Oberfläche des Dünndarms ist stark gefaltet und
ähnelt einem zerknitterten Stoff. Auf jeder Falte befinden sich noch kleinere Falten,
die Zotten. Durch diese Falten ist die Resorptionsfläche des Darms stark vergrößert.
Auf den Zellen der Darmzotten befinden sich wiederum mikroskopische
Ausstülpungen, die sogenannten Mikrozotten. Diese fingerförmigen Ausstülpungen
arbeiten wie eine Pumpe und saugen die Nährstoffe auf. Außerdem ist das Innere
dieser Pumpen mit dem Kreislaufsystem über für jede Art von Nährstoff entspre-
chend ausgebildeten Transportwege verbunden. So werden von diesen Pumpen
resorbierte Nährstoffe über die Blutbahn überall in den Körper transportiert. Jede
Darmzotte besitzt ungefähr 3000 Mikrozotten. Ein Quadratmillimeter der
Innenfläche des Dünndarms ist ungefähr mit 200 Millionen Mikrozotten bedeckt.
Der Mensch 67