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Nr. 3/2024 Sommer 11.
Großelternglück
Hätte man vor 60 Jahren ihre Kinder den Großeltern Belange aus.
Oma und Opa mit einer anvertrauen können, näm- Geht es dann dem
Debatte zu einer lich Repekt und Lebensende zu sind die
Großelternkarenz konfron- Wertschätzung für ihre Familienmitglieder wohl
tiert, hätten sie sich wahr- Hilfe bei der Betreuung der gefordert mit der Situation
scheinlich verwundert an nächsten Generation. Und umzugehen. Und was wün-
den Kopf gegriffen und die natürlich muss man dann, schen sich die Großeltern
Bezahlung verweigert. Das wenn Oma und Opa nicht dann? Frieden und Eintracht
„Kinderhüten“, wenn die mehr so fitt sind, auch unter den Liebsten und
Eltern arbeiten mussten
war eine Selbstver-
ständlichkeit schon aus der
Notwendigkeit heraus, in
der Großfamilie zusammen Ob Bub oder Mädel, der
zu halten. Oma und Opa im Oma war es gleich, wem
Haus zu haben galt als sie ihre Spinnkunst lernte.
Gewinn für alle Seiten. Die nicht allein gelassen zu
Großeltern konnten ihre werden in der letzten
Enkel aufwachsen sehen, Stund`. Mit dem Wissen,
ohne große Verantwortung dass die Jungen gut weiter
übernehmen zu müssen, die machen kann man dann
Kinder liebten ihre beruhigt hinüber wandern
Großeltern wegen ihrer Auch der spätere Olympiasieger Markus Gandler in die Welt der Unendlich-
Geduld und Ausdauer, genoss sichtlich den Beuch von der Oma. keit, denn die Liebe bleibt.
ihnen alles zu zeigen, was
sie konnten und die Eltern etwas zurückgeben. Der
der Kinder gingen beruhigt Familienkreis ist dann grö-
ihrer Arbeit nach, weil sie ßer geworden und es ist
ihre Kinder in guter Obhut schön, wenn die Großeltern
wussten. noch überall dabei sind. Oft
In vielen Großfamilien trifft man sich in der klei-
funktioniert es heute noch nen Stube bei „Mam“ und
so und dabei braucht es „Dad“, wie bei uns die
auch kein Eingreifen des Großeltern genannt wur-
Staates, der den Großeltern den, viel lieber als im gro-
für ihre unschätzbare ßen Wohnzimmer. Da muss
Fürsorgearbeit Almosen man zusammenrücken,
verteilt. Was viel wertvoller genießt den köstlichen Traditionen weiter zu geben und Vorbild zu sein das lebten
ist als Geld sollte jedoch Kuchen der Oma und Baumeister Kus Widmoser und seine Frau Martha ihren
denen bewusst sein, die tauscht wichtige familiäre Enkelkindern vor.