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DIE AUFBAUTAGE
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Die Aufbautage nach einer Fastenkur stellen eine entscheidende Phase dar. Nach dem Fasten
ist man sehr sensibel und spürt genau, welche Nahrung und wie viel davon gut ist. Viele Menschen berichten uns, dass ein Bedürfnis nach einfachem und bescheidenem Essen entsteht.
Sie haben die Möglichkeit, nach dem Fasten Ihre eigene Ordnung zu finden und die Chance,
diese neue Ordnung in Ihr Leben zu integrieren. Während des Fastens ist das Hungergefühl
durch eine gründliche Entleerung von Magen und Darm verschwunden. Mit dem Fastenbrechen
und dem Aufbau fängt der Körper wieder an Verdauungssäfte zu produzieren und entwickelt Hunger. In der Aufbauzeit können Hunger und Appetit besonders deutlich unterschieden werden,
die Orientierung an echten körperlichen Bedürfnissen funktioniert wieder. Trotzdem kann noch einige Disziplin erforderlich sein, um nicht wieder in die alten Gewohnheiten zu verfallen, das heißt auf Gelüste sofort mit Essen zu reagieren. Wichtig ist, auf genügend lange Pausen zwischen den Mahlzeiten zu achten. Auch das Sättigungsgefühl wird wieder bewusster wahrgenommen.
Nach dem Fasten baut sich die Verdauung und der Stoffwechsel um, von innerer auf äußere
Ernährung. Diese Adaption dauert ca. eine Woche. Die Aufbauzeit sollte also mindestens 4 Tage
dauern. Beachten Sie dies bei Ihrer zeitlichen Planung. Es ist immer wichtig weiterhin viel zu trinken, mindestens 1 bis 2 Liter täglich. Die inneren Schleimhäute benötigen Feuchtigkeit und speziell die Durchfeuchtung des Darms ist für die Stuhlproduktion erforderlich. Um die eigenen Verdauungssäfte nicht zu stark zu verdünnen, ist es grundsätzlich besser zwischen und nicht zu den Mahlzeiten zu trinken. Damit die Wassereinlagerung nicht über das physiologisch nötige Maß hinaus erfolgt, sollte während der Aufbautage so salzarm wie möglich gegessen werden. Der stark entwässerte Organismus verträgt
im Aufbau nichts schlechter als Kochsalz. Da Salz große Mengen Wasser bindet, fühlt man sich nach der Leere und Leichtigkeit des Fastens schwer und aufgedunsen. Der Fastenerfolg ist damit „versalzen“.
Das Ziel ist, Ihre Esskultur auf neue Füße zu stellen. Konzentriertes langsames, genussvolles Essen ist anzustreben.