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DIE DREI ACHTSAMKEITSÜBUNGEN
WARUM IST ACHTSAMKEIT WICHTIG?
Unser Geist produziert fortlaufend Gedanken. Sinnvolles und sinnloses. Nützliches und über- flüssiges. Das ist unsere Natur. Unseren „Affengeist“ nennen ihn die Buddhisten deshalb.
Diese Gedanken kann man kaum stoppen. Höchstens etwas eindämmen. Oder eben nicht allzu sehr beachten. Doch allzu schnell wird aus einem Gedanken eine Überzeugung, die sehr stark sein kann. Achtsamkeit kann Ihnen helfen, diesen Prozess zu durchschauen und dass Sie nicht gleich alles glauben, was Sie denken. Denn dieser Prozess läuft ganz schnell ab – und ziemlich unbewusst. Wie gesagt: dass der Gedanke auftaucht, dagegen kann man nicht viel machen. Doch gegen das, was dann meist folgt, eine ganze Menge. Mit Achtsamkeit lernen wir,
eine Beobachtungsdistanz aufzubauen. Zwischen uns selbst – und den Gedanken. Wir erleben, dass Gedanken kommen und auch wieder gehen – wenn wir sie loslassen.
Probieren Sie täglich eine der folgenden Übungen aus. Lernen Sie die Achtsamkeit im Alltag.
1.ÜBUNG: DEN ATEM SPÜREN
Die Atmung ist ein automatischer Vorgang, der keiner Steuerung durch unser Bewusstsein bedarf. Deshalb schenken wir unserem Atemrhythmus kaum Beachtung.
Für diese Achtsamkeitsübung wird die Wahrnehmung bewusst auf die Atmung gelenkt.
Anleitung:
• Schließen Sie die Augen.
• Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch.
• Atmen Sie durch die Nase tief in den Bauch hinein und nehmen Sie diese Atmung bewusst wahr.
• Stellen Sie sich beim Einatmen vor, dass Sie einen wohltuenden Duft aufsaugen, der dann Ihren ganzen Körper durchströmt.
• Das Ausatmen erfolgt durch den Mund. Stellen Sie sich beim Ausatmen vor, wie Sie eine Kerze ausblasen.
• Zählen Sie beim Ein- und Ausatmen, das erleichtert die gleichmäßige rhythmische Atmung. Beispielsweise fünf Sekunden ein- und fünf Sekunden lang ausatmen.
• Wechseln Sie auch mal die Position und atmen Sie bewusst im Sitzen, Stehen und Liegen, spüren Sie den Unterschied.
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