Page 5 - BRK - Journal 2018
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Bayerisches Rotes Kreuz
                                                                                              Kreisverband Miltenberg-Obernburg

                    Herzlich Willkommen








      Liebe Kameradinnen und Kameraden,                        Wir müssen überlegen und entscheiden, ob wir die-
      liebe Förderer und Freunde des Roten Kreuzes,            sen Weg zu mehr Wettbewerb, zu mehr geschäfts-
                                                               orientierten  Tätigkeitsfeldern  weitergehen  sollen,
      im September hat unser Landesvorstand beschlos-          oder  ob  wir  uns  mehr  auf  Gebiete  konzentrieren,
      sen, dass in einem strukturierten Prozess alle Glie-     bei denen Freiwilligkeit und Ehrenamt eine größere
      derungen unserer Gemeinschaft sich mit der Zukunft       Rolle spielen und nicht nur staatliche Vorgaben zu
      des  BRK  beschäftigen.  Konkret  lautet  der  Auftrag:   erfüllen sind. In unserem Kreisverband gibt es be-
                         BRK der Zukunft                       reits  jetzt  schon  Entwicklungen,  die  entsprechend
      Dabei sollen wir:   erkennen, was wir haben,             der Vorgabe des Landesverbandes, das Ehrenamt
                         bewahren, was gut ist,                mehr in den Vordergrund rücken. Das stimmt uns
                         entwickeln, was nötig ist.            optimistisch.
      Der Landesvorstand macht dabei nur eine Vorgabe,         So  versuchen  unsere  sich  seit  einigen  Jahren  orga-
      nämlich  bei  allen  Überlegungen  nie  den  Bezug  zu   nisierenden  Gruppen  „Helfer-vor  Ort“,  Lücken  in  der
      unseren Wurzeln, der ehrenamtlichen Basis unseres        Erstversorgung von Notfällen zu schließen, die auch
      Verbandes, zu verlieren. Wir im Kreisverband sollen      durch  den  allmählichen  Rückzug  der  ärztlichen  Ver-
      nicht nur Beiträge zur Diskussion im Landesverband       sorgung aus der Fläche entstanden sind. Mit beach-
      leisten,  sondern  uns  auch  Gedanken  über  die  Zu-   tenswerter  Initiative  entwickeln  sich  unsere  Bereit-
      kunft unseres Kreisverbandes machen und uns da-          schaften.  Zu  unseren  spezialisierten  Gruppen  wie
      bei an obigen Vorgaben orientieren.                      der  Wasserwacht  ist  eine  weitere  Einheit,  unsere
                                                               Bergwacht gekommen, die sich auf Rettungseinsätze
      Es ist hier nicht der richtige Ort schon Stärken- und    in  unwegsamen  Gelände  spezialisiert  hat.  Prägend
      Schwächenanalysen des Kreisverbandes anzustellen         für unser Bild als Hilfsorganisation sind unsere Fach-
      und  Korrekturmaßnahmen  vorzuschlagen.  Trotzdem        dienste und   Schnelleinsatzgruppen. Sie stehen mit
      lassen Sie mich bitte einige Entwicklungen skizzieren,   ihren  Hilfskapazitäten  im  Kreisgebiet  einzigartig  da.
      die ich in den letzten Jahren erlebt habe.               Eine  Situation,  die  praktisch  nur  mit  ehrenamtlichem
                                                               Personal erreicht werden kann. Es lassen sich sicher
      Die Arbeit der Leitungsgremien unseres Kreisverban-      noch eine ganze Reihe von Rotkreuz-Aktivitäten nen-
      des,  nämlich  Vorstand,  Hauptausschuss  und  Haus-     nen, die nur vom Ehrenamt leben, so auch das für uns
      haltsausschuss werden beherrscht von Themen, die         überaus  wichtige  Jugendrotkreuz  und  andere  Aus-
      die  Arbeit  unserer  unternehmerisch  geführten  Ge-    bildungsaktivitäten.
      schäftsfelder  betreffen.  Dies  sind  in  der  Mehrzahl
      Leistungen,  die  auch  von  anderen  Hilfsorganisatio-  Ich bitte Sie, mit unserem Vorstand darüber nachzu-
      nen oder von privaten, kommerziell orientierten, Un-     denken, welche -ich nenne es nun mal Hilfsbereiche-
      ternehmen angeboten werden und einer ausgepräg-          unsere Schwerpunkte bilden sollen. Wollen wir mehr
      ten unternehmerischen Führung bedürfen. Entschei-        vom Ehrenamt geprägt sein oder mehr von unterneh-
      dungen richten sich nicht mehr nur nach dem Maß          merischen Handeln? Wollen wir noch mehr von den
      hilfsbedürftiger  oder  in  Not  geratener  Menschen,    sogenannten  Kostenträgern  wie  z.B.  den  Kranken-
      sondern  vor  allen  Dingen  nach  den  ökonomischen     kassen  finanziert  und  damit  abhängig  werden?
      Zwängen des Geschäftsbetriebes.                          Die Stärke unseres Verbandes ist die Zusammenar-

      Hierzu kommt, dass der Staat im Bestreben seinen         beit von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitar-
      Bürgern eine umfassende Daseinsfürsorge  zu gün-         beitern.  Diese  Stärke  wollen  wir  erhalten.  Dabei
      stigen Kosten zu bieten, versucht, unsere Hilfsdien-     müssen wir aber die richtigen Schwerpunkte setzen.
      ste wie z.B. den Rettungsdienst oder den Behinder-
      tenfahrdienst  unter  zunehmenden  Kostendruck  zu       Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gese-
      setzen.  Selbst  den Auftrag  für  den  Rettungsdienst,   gnetes Weihnachtsfest und
      den wir bisher als zentrale Aufgabe des Kreisverban-     ein gesundes und
      des  betrachtet  haben,  müssen  wir  in  einem  Aus-    gutes Neues
      schreibungsverfahren  in  Konkurrenz  gegen  andere      Jahr 2018
      Anbieter erringen.

      Diese Entwicklungen drängen unser Denken zuneh-          Ihr
      mend in geschäftliche Kategorien, bei denen für uns
      nicht der Gewinn, doch aber das ausgeglichene Ge-        Dr. Thomas Rothaug
      schäftsergebnis eine zentrale Rolle spielt.              Vorsitzender und Rechtsanwalt, im Dezember 2017

      BRK - Ihr starker Partner                             5                                            www.brk-mil.de
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