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16 • IFZ-STUDIE
 FINTECH VOM HYPE
ZUR REALITÄT
Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern hat zum dritten Mal eine umfassende Bestandesaufnahme des Schweizer FinTech-Markts vorgenommen.
Autor: Prof. Dr. Thomas Ankenbrand, Prof. Dr. Andreas Dietrich und Denis Bieri
Die Studie zeigt, dass sich die Schweiz dank optima- len Rahmenbedingungen für den FinTech-Sektor zu einem global führenden FinTech-Zentrum entwickelt hat, besonders für Unternehmen im Bereich Block- chain und Kryptowährungen.
Die aktuellste «IFZ FinTech-Studie 2018» der Hochschule Luzern gibt einen umfassenden Überblick über den Schwei- zer FinTech-Sektor. Diese zeigt, dass die FinTech-Branche hierzulande wie schon im Vorjahr sehr gute Rahmenbe- dingungen vorfindet: Im globalen Vergleich von 30 unter- suchten Städten liegen Zürich und Genf wiederum auf Platz 2 und 3, nur Singapur erzielt noch höhere Werte. «Die Schweiz hat ihr Potential noch nicht ganz ausgeschöpft», sagt Studienleiter Thomas Ankenbrand. Luft nach oben or- tet er vor allem im technologischen Bereich. Das Ranking basiert auf 72 Indikatoren, welche die Rahmenbedingun- gen des politischen und rechtlichen, ökonomischen, sozia- len sowie technologischen Umfelds abbilden.
«Crypto Valley» in Zug ist kein Zufall
Die exzellenten Rahmenbedingungen haben, zusammen mit der Ansammlung von innovativen Unternehmern, den
proaktiven Behörden und führenden Forschungsinstituten, zum Aufblühen des sogenannten Crypto Valley geführt. Dieses Zentrum lässt die Schweiz vom globalen ICO-Boom profitieren: 271 Millionen Schweizer Franken haben hiesige FinTech-Unternehmen im Jahr 2017 über diese alternative Finanzierungsform erhalten (siehe Abbildung 1).
Aber auch die Investitionen über die traditionelle Finan- zierungsform des Venture Capitals sind im Jahr 2017 be- deutend angestiegen, auf ein Total von rund 130 Millionen Schweizer Franken.
FinTech-Unternehmen: Wachstum und Reife
«Der FinTech-Sektor ist über die letzten drei Jahre hin- weg stetig gewachsen», sagt Thomas Ankenbrand. Ende 2017 waren hierzulande 220 Unternehmen tätig, was einem Wachstum von 16 Prozent gegenüber dem Vor- jahr entspricht. Die 6 in der IFZ-Studie unterschiedenen FinTech-Bereiche «Analytics», «Banking Infrastructure», «Distributed Ledger Technology», «Deposit & Lending», «Investment Management» und «Payment» sind dabei ziemlich gleichmässig verteilt. Den grössten Anteil haben Startups in den beiden Bereichen «Investment Manage- ment» und «Banking Infrastructure» (siehe Abbildung 2).
 PROF. DR. ANDREAS
DIETRICH
Mitglied Institutsleitung, Leiter Competence Center Financial Services Management
 PROF DR. THOMAS
ANKENBRAND
Leiter Competence Center Investments
 DENIS BIERI
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Doktorand
 













































































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