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FLORIAN
LÜTOLF
Student Master of Advanced Studies in Bank Management
PROF. DR.
ROGER RISSI
Dozent am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft
PHILLIPE
OSTER
Senior Wissen- schaftlicher Mitarbeiter
32 • IFZ-MASTERARBEIT
NEUER TREND IM BEREICH DER
VERMÖGENSVERWALTER-TOOLS
Geschäftsmodelle im Umbruch: Werden eVV Dienstleistungen künftig von Plattform- anbietern statt von Schweizer Banken erbracht?
Autor: Florian Lütolf, Student Master of Advanced Studies in Bank Management
Die stetig steigenden Anforderungen an die globale Finanzindustrie, welche sich nicht nur für Banken als herausfordernd darstellen, wirken sich zunehmend auch auf externe Vermögensverwalter (eVV) aus. Die Industrialisierung des Geschäftsmodells gewinnt an Bedeutung. Vermögensverwalter setzen zunehmend auf toolbasierte Unterstützung, die nicht nur von De- potbanken, sondern auch durch Anbieter von Port- folio-/Wealth-Management Software zur Verfügung gestellt werden kann.
Das Institut für Finanzdienstleitungen IFZ Zug hat mit dem Master of Advanced Studies in Bank Management Studenten, Florian Lütolf, erstmals in einer nicht reprä- sentativen Umfrage untersucht, ob die von externen Ver- mögensverwaltern genutzten toolbasierten Lösungen zu- künftig anstatt von Schweizer Depotbanken hauptsächlich durch Portfolio-/Wealth-Management Software-Anbieter zur Verfügung gestellt werden können. Dabei wurde auch der Frage nachgegangen, inwiefern sich der Marktanteil der Portfolio-/Wealth-Management Software-Anbieter zu- künftig verändern wird. Die zur Falsi zierung der aufge- stellten Hypothesen notwendigen Informationen wurden mittels eines strukturierten Fragenbogens bei Portfolio-/ Wealth-Management Software-Anbietern und Depotban- ken erhoben. Punktuell wurde die Informationsbeschaffung durch Interviews und Expertengespräche ergänzt.
Ergebnisse
Aufgrund der qualitativen Auswertung der im vierten Quar- tal 2018 eingegangenen Umfrageresultate ist die Mehrheit der befragten Personen der Meinung, dass sich der Markt- anteil der Portfolio-/Wealth-Management Software-Anbie- ter bereits zum heutigen Zeitpunkt zwischen 26 – 50% be- wegt. Des Weiteren sind gut 25% der befragten Personen der Überzeugung, dass der Marktanteil aktuell eher hoch ist, sprich, sich zwischen 51 – 75% bewegt. Bezogen auf einen Zeithorizont von fünf Jahren, antworten wiederum gut 73% der Befragten, dass sie überzeugt sind, eine hö- here Marktdurchdringungsrate/Marktanteil der Portfolio-/ Wealth-Management Software-Anbieter vorzu nden. Zu- dem förderte die durchgeführte Umfrage zu Tage, dass eine überwiegende Mehrheit von rund 68% der befragten Personen der Meinung ist, dass Schweizer eVV, welche einen Portfolio-/Wealth-Management Software-Anbieter nutzen, mehrheitlich die toolbasierten Lösungen des je- weiligen Portfolio-/Wealth-Management Software-An- bieters in Anspruch nehmen. Sprich, nicht mehr auf das dementsprechende Angebot der Depotbanken zurück- greifen werden.
Expertengespräche haben gezeigt, dass Schweizer De- potbanken dies bereits erkannt haben und eine engere Zusammenarbeit mit Portfolio-/Wealth-Management Soft- ware-Anbietern anstreben. Als Gründe dafür können die


































































































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