Page 56 - BestofAargau_Test
P. 56

516
Konstant vielseitig
Markus Zoller und Matthias Hirzel sind die Inhaber und Geschäftsführer der rgp archi- tekten sia ag. rgp beschäftigt zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bildet zwei Zeichner- lehrlinge aus und hat ihren Sitz in Baden.
rgp beschäftigt sich mit einer Vielzahl ver- schiedenster Projekte rund um den Baupro- zess. Die Bedürfnisse und die Vielfalt dieser Aufgaben setzen ein hohes Mass an Anpas- sungsfähigkeit und ein breites Kompetenz- feld voraus. Ob Umbauten oder Neubauten, Kleinprojekte oder grössere Bauvorhaben, der seriöse und sensible Umgang mit den gegebenen Rahmenbedingungen und den Zielsetzungen der Bauherrschaft sind stets Grundvoraussetzungen für einen erfolgrei- chen Projektierungs- und Bauprozess.
rgp stellt zwei Projekte der letzten Jahre vor, einen Neubau und ein Sanierungspro- jekt. Sie repräsentieren die Vielfallt verschie- denster Kernaufgaben von rgp.
Die Resultate zeigen, dass rgp mit kom- plexen Aufgaben im Zusammenhang des städtebaulichen Kontextes, technisch an- spruchsvollen Rahmenbedingungen und dem ökologisch sinnvollen Umgang mit bestehenden Bausubstanzen umzugehen weiss.
Sanierung Wohnsiedlung
Stockmatt, Baden
Die Wohnsiedlung Stockmatt aus den 50er- Jahren umfasst 135 Wohnungen in 13 Mehr- familienhäusern und ist im Inventar der ortstypischen Bauten der Stadt Baden ein- getragen. Die Bauherrschaft erteilte den Auf- trag, eine Bestandsaufnahme zu erstellen und eine Empfehlung für die weitere Zukunft der Siedlung anzugeben. Dabei standen der Komplettersatz durch Neubauten sowie eine Sanierung zur Diskussion. Da sich die Bau- substanz in einem guten Zustand befand und die Grundrisse, obwohl knapp bemes-
sen, Qualitäten aufwiesen, empfahl rgp, die Siedlung zu erhalten. Danach folgte ein Stu- dienauftrag an fünf Architekturbüros. Für die Ausführung der Sanierung erhielt rgp schliesslich den Zuschlag.
Die Eingriffe in die innere Struktur beschränk- ten sich auf den Nasszellenbereich sowie sämtliche haustechnischen Installationen. Um den Wohn- und Essbereich und die Bal- konfläche zu vergrössern, erhielten die Ge- bäude neue Anbauten. Diese reichten bis ins zweitoberste Geschoss, damit das Dach un- angetastet blieb und die alten Volumen ihre Eigenständigkeit behielten. Die Fassade der Anbauten besteht aus einer hinterlüfteten Holzschalung. Die Anbauten stellen zur alten Fassade eine Zäsur dar, so dass sie als neue Elemente in Erscheinung treten. Die Oel- heizung wurde durch eine Pelletsheizung ersetzt, welche zur Abdeckung der Spitzen- lasten mit einem Gasbrenner ergänzt wurde.
Grosse Aufmerksamkeit galt auch der Umgebung. Die bestehende Stockmatt- strasse, ursprünglich für den Durchgangs- verkehr erstellt, wurde auf 3 m verschmälert. Die bestehenden, ehemaligen Garagen- häuschen werden als Veloräume genutzt. Zudem entstanden siedlungsinterne Plätze und Begegnungszonen.


































































































   54   55   56   57   58