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Borkenkäfer 28
Abhilfe
Derzeit einzige wirkungsvolle Bekämpfung sind die Methoden der "sauberen Wirtschaft". Wichtig ist, dass befallene Bäume möglichst frühzeitig
erkannt werden (an herausrieselndem Bohrmehl) und von Borkenkäfern befallene Bäume schnellstmöglich eingeschlagen werden (bevor die Käfer
wieder ausfliegen und neuen Befall verursachen) und das Holz aus dem Wald abgefahren wird.
Bei Kupferstechergefährdung muss auch das Gipfelmaterial unschädlich gemacht werden (Häckseln, Verbrennen).
Hin und wieder kommt es vor, dass ganze “Käfernester” entdeckt werden. Hier sind viele Bäume innerhalb eines Radius schon vom Borkenkäfer
befallen oder diese sogar schon ausgeflogen. Sollte der Käfer noch auszumachen sein, gilt sofortiger Handlungsbedarf. Von abgestorbenen Bäumen
mit abgefallener Rinde geht jedoch keine Gefahr mehr aus. Je nach Alter des ehemaligen Befalles, ist auch das Holz nicht mehr für den Verkauf
geeignet. Hier kann es ratsam sein, die Bäume einfach der Natur zu überlassen. Viele Arten finden im Totholz ihren Lebensraum und bereichern
somit das Ökosystem Wald. Darunter auch natürliche Feinde des Buchdruckers und Kupferstechers.
Greift keine der genannten Maßnahmen, kann das gefällte Holz mit Insektiziden behandeln werden. Diese Maßnahme wird von Experten
durchgeführt, die im Besitz eines Sachkundenachweises für Pflanzenschutz sind. Der Anwender ist den Mitteln bei der Benutzung jedoch ebenfalls
ausgesetzt, was oft zu erschwerten Arbeitsabläufen führt. Außerdem belasten die giftigen Stoffe die Umwelt.
Es gibt inzwischen aber auch moderne Lösungen, die wesentlich weniger Arbeitsaufwand benötigen und sicherer für den Anwender sind. Etwa
spezielle mit einem Wirkstoff versehene Netze. Über die Stämme gelegt halten sie die ausfliegenden Käfer davon ab, auf anliegende Waldflächen
überzugreifen.
Die Ursachen für heute sichtbare Auswirkungen sind zu einem großen Teil erst vom Menschen geschaffen worden. Natürlicherweise ist die Fichte in
den rauesten Hochlagen des Gebirges zu Hause, wohin ihr nur wenige Laubgehölze folgen können. Dort ist sie optimal angepasst. Der Borkenkäfer als
ihr Widersacher fühlt sich in diesen unwirtlichen Lagen gar nicht wohl.
Eine Bekämpfung ist auf biologische Art möglich durch Fangbäume, diese tragen einen Lockstockstreifen in etwa 10 Meter Höhe im Frühjahr (Fällung
März - Holzabfuhr (oder Entrindung) im Mai).
Anmerkung: Es gibt sogenannte Pheromonfallen, mit diesen Fallen wird aber kein Buchdruckerbefall abgewehrt, sie werden vielmehr benutzt zum
Monitoring des Schwärmfluges. Da dieser jedoch meist durch Folge- und Geschwisterbruten überlagert ist, ergibt sich daraus kein hilfreicher
statistischer Wert.