Page 34 - Marktplatz_6-2023
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2014 wurde der väterliche Landwirtschaftsbetrieb von den Töchtern Monik Bode und Thaila Pahl-Prignitz und deren Ehepartnern Maik Bode und Sven Prignitz übernommen. Er hat ca. 250 ha Ackerland und 100 ha Grünland. Mittlerweile betreuen die vier in zweiter Generation einen Rinderbestand von ca. 160 Tieren
Möglichkeit, den Auslauf zu nutzen, aber auch in den Ställen genießen sie doppelt so viel Bewegungsfreiheit wie gesetz- lich vorgeschrieben. „Das garantieren die jeweils 500 Qua- dratmeter unserer beiden Ställe mit den zusätzlichen Freiflä- chen davor“, erklärt Prignitz. Die Rinder stehen bei dieser sogenannen Offenstallhaltung ausschließlich auf Stroh, auch wenn das Ausmisten vor allem in der kalten Jahreszeit viel Arbeit mache. „Tiere auf Metallspalten stehen zu lassen, wie es in der konventionellen Haltung oft noch üblich ist, nein, das können wir nicht verstehen“, sagen die beiden und schütteln den Kopf. „Über allem steht bei uns, dass die Tiere sich wohlfühlen.“
Dazu gehört, dass die Kälber nach der Geburt mindestens sechs Monate bei ihren Müttern bleiben dürfen und nicht gleich von ihnen getrennt werden. Und dass sie mit der Mut- termilch und nicht mit Ersatzfutter hochgepäppelt werden. Antibiotika sind tabu, werden nur im Krankheitsfall verab- reicht, wenn es sich überhaupt nicht vermeiden lässt.
Tierwohl – konsequent umgesetzt
Die naturnahe Haltungsform ist den Landwirten wichtig. Entstanden sind die robusten, hornlosen Uckermärker Rinder in den 1970er-Jahren in der DDR als Kreuzung aus Charolais und Simmentaler Fleckvieh. Die mehrheitlich weißen bis cremefarbenen Tiere gelten als Deutschlands jüngste Rinderrasse. Ihr fettarmes und kurzfaseriges Fleisch ist saftig und schmeckt herzhaft aromatisch. Und weil die Färsen – so heißen weibliche Rinder, die noch nicht gekalbt haben – bei Bode und Prignitz langsam großgezogen und erst im Alter von rund zwei Jahren geschlachtet werden, ist ihr zartes Fleisch besonders fein marmoriert. Kenner vergleichen es mit dem des argentinischen Angus-Rinds.
Die Pahl-Prignitz Bode GbR zählt als einer von 34 Partner- betrieben zum regionalen Aufzuchtprogramm mit Ucker- märker Rindern, das die Hamburger Restaurantkette Block House 2014 ins Leben gerufen hat und das sich unter ande- rem an den Nachhaltigkeitszielen der UN orientiert. Qualität und tiergerechte Haltung werden regelmäßig überprüft.
Den Betrieb bei Tarnow selbst hatte schon kurz nach der Wende der Schwiegervater von Maik Bode und Sven Prignitz gegründet. Aus einer LPG der DDR mit Schafen machte er 1992 einen reinen Rinderbetrieb. Anfangs wurden die Kälber von rund 40 Mutterkühen verkauft, ab 2008 blieben auch die Jungtiere zum Mästen auf dem Hof. Vor bald zehn Jahren übernahmen die Töchter des Gründers, Monik und Thaila Pahl, mit ihren Ehemännern Maik und Sven den Hof. „Doch so leidenschaftlich unsere Männer Landwirte sind, so leiden- schaftlich arbeiten Monik und ich seit 25 Jahren als Erziehe- rinnen“, sagt Thaila Pahl-Prigitz. Sie ist selbstständig als Tagesmutter, ihre Schwester angestellt in einer Schule.
An den Wochenenden helfen die beiden Frauen trotz- dem oft im Rinderbetrieb mit, meistens abwechselnd, damit das jeweils andere Paar auch einmal freihat. Ohne die Unterstützung der Frauen ließen sich die vielfältigen Auf- gaben nicht bewältigen, sagt Maik Bode. „Im Großen und Ganzen aber lieben wir die Selbstständigkeit. Auch
weil wir das Glück haben, einen fairen Preis für unser Fleisch zu bekommen.“
Die muhenden Rinder sind mittlerweile auf der neuen Weide angekommen, die meisten beginnen sofort zu grasen und zu trinken. Und welches davon ist nun Paula? Maik Bode lacht auf. „Die heißen alle so, damit sich keines der Tiere benachteiligt fühlt.“
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Sie erhalten das Uckermärker Fleisch unter der Marke tegut... LandPrimus an der Bedientheke oder auch aus der SB-Truhe – als Steaks, Schmorbraten, Gulasch und Hackfleisch.
   




















































































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