Page 34 - Tegut-Marktplatz_03-2024_DRAUSSEN
P. 34

   GENIESSEN
Neben stark nachgefragten Sorten wachsen auch seltene Kräuter wie der Society Garlic (rechts) im KräuterGut. Unten: Per Computer werden die Kräutertöpfe beleuchtet, gewässert, gedüngt und temperiert
Doch zurück nach Kraftshof. Dort reckt gerade ein Evergreen – das Basilikum – seine Stängel in die Höhe. Tausende Töpfe verschmelzen zu einem grasgrünen Teppich. „Durch die Bau- weise ist das Gewächshaus hochenergieeffizient“, erklärt Tanja Dworschak-Fleischmann. Die Abwärme ihres Block- heizkraftwerks sorgt selbst im Winter für Temperaturen über 20 Grad. Ideale Bedingungen für die Kräuter, die Licht und Wärme zum Wachstum benötigen. Das Regenwasser, das auf das Glasdach prasselt, nutzt die Gärtnerei zum Gießen. Was aus den Töpfen rinnt, wird dank eines geschlossenen Kreis- laufes gefiltert und wiederverwendet.
Kuscheln in der Keimkammer
Zwischen drei Wochen und einem Jahr – je nach Wachstums- geschwindigkeit – gedeihen die Kräuter. „Unsere Pflanzen sind sehr stabil, weil sie bei uns überdurchschnittlich lange stehen“, sagt die Chefin. Viele Sorten wie Basilikum und Petersilie werden maschinell in Töpfe ausgesät. Für sie wird
es in der beheizten Keimkammer erst einmal kuschelig. Zei- gen sie nach wenigen Tagen ihre Fühler, dürfen sie hinaus ins helle Gewächshaus. Dort rollen sie auf mobilen Tischen weiter und werden zum Abhärten kühleren Temperaturen ausgesetzt. Im Doppelstock-Gewächshaus geht es für das Basilikum zum letzten Wachstumsschub auf die obere der beiden Etagen. Auf Rinnen platziert, erhalten die Pflanzen mehr Abstand zueinander und können ihre Stängel weiter ausstrecken. Den Platz im zweiten Treibhaus teilt sich die Petersilie mit exotischen und seltenen Küchen- und Heil- kräutern. Hexenfinger, Puerto-Rico-Oregano, Zitronenkraut, Blutampfer und zig Minzsorten: Tanja Dworschak-Fleisch- mann baut an, was Sternerestaurants und Menschen, die gerne kochen oder gärtnern, nachfragen. Natürlich immer in bester Bioland-Qualität. Ihr Liebling? „Das ist der Society Garlic. Er schmeckt nach Knoblauch, aber man riecht nicht danach. Perfekt für Kräuterbutter. Die violetten Blüten sind essbar und sehen so schön aus“, schwärmt sie.
34 MARKTPLATZ
 



























































































   32   33   34   35   36