Page 32 - Tegut-Marktplatz_03-2024_DRAUSSEN
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Königin der Kräuter
Von Klassikern wie Petersilie bis zu Exoten namens Hexenfinger: Tanja Dworschak-Fleischmann vom fränkischen KräuterGut setzt konsequent auf Bioland-Qualität – und lässt nichts unversucht, den Anbau noch umweltfreundlicher zu gestalten. Ein Rundgang durchs grüne Reich.
TEXT  Kerstin Smirr ––– FOTO  Simeon Johnke
GENIESSEN
Ob Thai-Basilikum mit seiner anis-zimtigen Note, erfrischende marokkanische Minze oder das würzige Käsekraut aus Vietnam: Die Aromen dieser Welt haben ihr
Zuhause in Kraftshof nahe Nürnberg. Unter den weiten Glas- flächen zweier riesiger Gewächshäuser gedeihen bis zu
240 Kräutersorten – je nach Saison und Kundenwünschen. Tanja Dworschak-Fleischmann kennt jede einzelne Pflanze inklusive ihrer Geschmacksnote: „Kräuter sind einfach meine Passion.“
In fünfter Generation führt sie den Hof im sogenannten Knoblauchsland. Im Dreieck zwischen Fürth, Nürnberg und Erlangen prägt der Gemüseanbau seit Jahrhunderten das Bild. 1994 entschied Tanja Dworschak-Fleischmann, auf Bio-Kräuter umzustellen. Dafür braucht es wenig Fläche in einem Gebiet, in dem landwirtschaftliche Betriebe mit Indus- trie und Wohnungsbau um den knappen Raum konkurrie- ren. „Wir nutzen jeden Quadratzentimeter“, sagt sie.
Die Not machte sie und ihren Vater erfinderisch. Zunächst starteten sie versuchsweise, Kräuter auf übereinanderliegen- den Etagen anzubauen. Mit Erfolg. „2015 haben wir das erste moderne Doppelstock-Gewächshaus in Europa gebaut“, erzählt sie. Inzwischen wächst das KräuterGut außerhalb der Grenzen des Knoblauchslandes. Neuerdings produziert die Gärtnermeisterin Bio-Kresse und einen Bio-Kresse-Mix in einem spezialisierten Betrieb in Kitzingen.
 
























































































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