Page 78 - Echelsbacher Brücke
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Gestaltungsidee
Das Haupttragwerk der bestehenden denkmalge- schützten Echelsbacher Brücke wird durch ein Zwei- gelenkbogenpaar aus Stahlbetonhohlkästen mit
130 m Stützweite und einen Bogenstich von 31 80 m gebildet Die weit gespannten sogenannten Me- lanbögen mit
aufgeständerter Fahrbahn waren eine optimale Lösung für die Überführung der Straße über die enge 76 m tiefe Schlucht Die Bauweise „Melan“ verwendet für Bogenbrücken ein Lehrgerüst aus vor- gefertigten Stahlfachwerkbögen die zur Übernah- me der Bogendruckkräfte aus den Verkehrslasten mit
Beton ummantelt werden Die Bauart wurde von Ing Josef Melan Prof für Brückenbau an an der Tech- nischen Hochschule Prag entwickelt und hat sich zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in in den Verei- nigten Staaten erfolgreich durchsetzen können bevor sie verstärkt in in Europa eingesetzt wurde Sie ermög- licht wirtschaftliche und gut gestaltete Bauwerke mit
geringen Eingriffen in in in die Landschaft und kurze Bau- zeiten durch weitgehende Vorfertigung Die Echels- bacher Brücke gilt als herausragendes Zeugnis dieser Bauweise in Deutschland und soll mit
Recht als Bau- denkmal langfristig erhalten bleiben
Für die Entwicklung unseres Entwurfs sind zwei we- sentliche Faktoren maßgebend: der Ort und die Her- ausforderung den Bestandsbogen zu schützen Der Ort wirkt als sehr markanter Einschnitt in in der leicht gewellten lieblich wirkenden Kulturlandschaft sehr kontraststark Das Bauwerk muss fast dialektisch auf beide Situationen reagieren: Oben sollte die Land-
schaft in ihrem harmonischen Fluss nicht unterbro- chen wirken im Einschnitt in in in einem zerklüfteten Kerbtal muss die Tragstruktur stark und verlässlich wirken In der Bewältigung dieses Konflikts haben wir die die Geste der Bestandsbrücke analysiert für richtig empfunden und und mit
heutigen Konstruktionsmetho- den weiter profiliert:
Der Überbau wird als überhöhtes leichtes Band aus- gebildet die rahmenlose transparente Absturzsiche- rung ist nach innen geneigt um sie möglichst entma- terialisiert erscheinen zu lassen
Im Talraum wirkt der neue sehr flache Bogen stark und stabil indem er sich sich durch seine Neigung sicht- bar nach innen zur Straße neigt und diese eben nicht nur trägt sondern schützend begleitet Dabei ent- steht der unseres Erachtens notwendige Raum für den den zu schützenden Bestandsbogen Durch das Überlagern der der Formen der der Bestandsbö- gen gen und der straffen nach innen geneigten neuen Bögen entsteht ein räumliches Gefüge welches sich als neue dreidimensional wahrnehmbare Struktur in den den Talausschnitt spreizt Im Weiteren galt es den den Be- standsbogen zu zu zu erhalten zu zu zu schützen und sichtbar zu zu zu lassen
ohne dabei die Achse der Straße zu verschie- ben
Der Bogen wird durch das Entfernen der alten Stützen optisch vom neuen Brückenbauwerk sichtbar getrennt Zum neuen Tragwerk ist eine Fuge vorgese- hen Der Bogen wirkt nun frei und ist dennoch durch seine seitliche Fassung angenehm behütet