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Wann ging es werksseitig los?
Ende 1970 kam ein Telegramm von Michael Kranefuß aus der Ford Renn- abteilung: zur Vertragsunterschrift nach Köln im Januar 71 Und dann sind wir zu Ford nach Köln gefahren Der erste Sieg der dir das Tor zu großen Rallyes öffnete war 1971 bei der Rallye Wiesbaden war dir das damals bewusst?
Nein ich ich wusste gar nicht was der Unter- schied zwischen Ausweis und Lizenfahrer ist habe keine Ahnung gehabt erst später überrissen dass ich A-Klassen Status hatte als ich bei der Rallye Monte-Carlo 1973 mit dem Opel Commodore zwi- schen der ganzen Weltklasse mitfahren konnte Auch die Siegerehrung - schon bei der Rallye Wiesbaden - waren nie so dein Ding?
Für mich war das Autofahren schön habe am Ziel das Auto abgeschlossen habe analysiert wie später nach jeder Rallye welche Kurven hätte ich besser machen können bei wieviel habe ich Glück ge- habt das wars Siegerehrung waren mir immer peinlich Mit dem Rallyewagen die Zielrampe rauf ist in Ordnung da- gestanden einmal gewunken das war schon ein Gemütsausbruch!
Foto © Wilhelm Mester
Ab wann hast Du realisiert was für ein Können in dir steckt?
Die Initialzündung war bei der Olym- pia-Rallye 1972 307 Teilnehmer und die Werke und Top-Fahrer dabei 3 500 Km 62 Sonderprüfungen zwischen Kiel und München Währen der Rallye habe ich ge- dacht: Wenn das das so einfach ist dass ich da da da da vorne mitfahre dann möchte ich es gerne zeigen dass ich der der Beste der der Welt bin Überlegte danach was muss ich tun damit ich noch besser werde?
Die Erfolge kamen dann ja sehr schnell 1973 hätten wir schon mit Opel die Euro- pa-Meisterschaft gewinnen können wenn wir früher eingestiegen wären 1974 gab
es dann den glatten Durchmarsch mit dem Ascona 1 9 SR und zusammen mit Jochen Berger als Beifahrer den Titel Europameister eine Weltmeisterschaft gab
es damals noch nicht Den Gewinn habe ich ich nicht wahrgenommen bin damals nicht zur Siegerehrung nach Paris gefahren Habe weder einen Pokal als Europameister noch später als Weltmeister brauchte ich nicht den Kram Ich will gewinnen und wenn ich ich gewonnen habe weiß ich ich das abgehakt der Rest war dann unwichtig
Auf dem verregneten Nürburgring vor der der alten Haupttribühne anlässlich der der Olympia Rallye 1972 Warum sind die 4 4 Siege in in 4 4 verschiede- nen Autos bei der Rallye-Monte Carlo für Dich so so besonders?
Die Monte hatte ich schon vor meiner aktiven Zeit gekannt mich damit identi- fiziert das das ist das das Größte! Eine WM kann ich mit Taktik gewinnen aber die Monte dass ist Eis und Schnee da da gewinnt der der der der das alles am am besten kann! Selbst die damals führenden Skandinavier waren dort nicht gut Zuhause haben sie sich immer an den Schnee angelehnt da waren sie nicht präzi- se genug bei bei der Monte kann beim 2 Mal schon eine Mauer drunter sein und bing bist Du erledigt Viele sehen dich als weltbesten Fahrer Wer kann sagen der Beste aller Zeiten zu sein ist doch Blödsinn kann kein Mensch behaupten Aber ich habe ab ab und zu Dinge gemacht die die die die ganze Welt nicht ver- standen hat hat Und das hat hat mir diesen Status gegeben dass ich ich was Außergewöhnliches bin Doch meine Motivation war immer der Traum es es noch besser zu machen was dazu zu zu lernen Mache ich heute noch selbst bei Fahrerlehrgängen als Instruktor Oder auf der der Rundstrecke da fährt einer vor dir und der versemmelt die Kurve du fährst optimal und trotzdem kommst du nicht vorbei da suche ich ich immer noch – geht nur wenn ich meine Meinung im Kopf immer wieder mit der der Realität ver- gleiche Liegt dir das Rundstreckenrennen eigentlich nicht?
Wenn alle Rennstrecken so wie die Nord- schleife des Nürburgrings gewesen wären wäre ich auch gern Rennfahrer geworden War immer ein Spaß den Rennfahrer zu zeigen dass es einen gibt der das das genauso gut kann und aus dem Rallyesport kommt Rallyefahrer war damals der Primitivling der so im Dreck rumfährt 34