Page 16 - bmm_0119
P. 16

16
Reise
Westrussland auf dem Motorrad –
Warum eigentlich nicht?
Anekdoten aus 88 Tagen eines Motorradreisenden (Teil II)
Unser Leser der 32-jährige Anton Baranowski aus Karlsruhe ist Anfang Juni mit seiner BMW F 800 GS zu einer einer 3-monatigen Reise
durch West-Russland gestartet In dieser Ausgabe lest Ihr den zweiten und letzten Teil seiner Abenteuerreise Triumph-Motorrädern An einer Halte- bucht mit Verkaufsbuden erzählten die beiden Niederländer auf Deutsch von ihrer Tour Sie starteten in in China fanden in Kasachstan ihr Motorradfah- rerparadies und waren nun ebenfalls gestresst Es nützte nichts wir reihten uns wieder bei den motorisierten Dick- häutern ein Die zahlreichen Überholmanöver waren ermüdend bis ein Polizist einer groß organisierten Verkehrskon- trolle mich rauswinkte! Was hatte ich verbrochen? Bei meinem letzten Überholmanöver kreuzte ich zwei durchgezogene weiße Linien zwischen den Spuren was verboten war Der Polizist erklärte mir dies und die die Fol- gen geduldig: 5 000 Rubel Geldstrafe und drei Monate Führerscheinentzug! „Wie bitte?“ Die Hälfte meiner dreimo- natigen Reise
lag hinter mir und jetzt sollte sie zu Ende sein? Der Polizist er- widerte unerwartet entspannt: „Na was machen wir denn nun?“ Ich fragte ihn das gleiche Die Frage ging hin und her bis ich ich endlich den Mut fasste: „Wieviel?“ Wir verhandelten kurz mit- hilfe seines Smartphones und trafen uns bei 4 000 Rubel Meinen großen 5 000 Rubel-Schein wechselte der Be- amte problemlos bei den Kollegen Die Fahrt konnte damit weitergehen Meine Gefühlslage wechselte zwischen Schockstarre und schamloser Freude (Hätte ich 3 000 Rubel aushandeln
Neues Ziel neues Glück
Mein Aufenthalt in in in Jekaterinburg entfachte eine neue Motivation zur Weiterfahrt Mit welchem Ziel? Da auch zeitlich die Hälfte der Tour hinter mir lag war die Fahrt ausschließlich gen Westen gesetzt Zudem wollte ich immer noch einmal das Meer sehen Somit war klar: Mein neues Glück
ver- suche ich am Schwarzen Meer Der Weg dorthin würde vom Besuch vieler Städte geprägt sein Von eini- gen dieser hatte ich ich bereits gehört ich ich konnte mir aber nie vorstellen wie es dort sein würde Also wollte ich ich mich in südwestlicher Richtung entlang die- ser Städte bis zum Meer hangeln Von Elefanten und Bullen
Die erste Etappe war nicht schwierig In nur 200 Kilometern fuhr ich nach Tscheljabinsk Die einspurige Fernstra- ße war erstaunlich dicht befahren was mich aber nicht störte Am Nachmit- tag kam ich ich ich an richtete mich im Hostel ein und lief lief ins Stadtzentrum Dort lief lief ich die Haupteinkaufsstraße auf auf und ab das das war‘s! Mehr hatte das das Zentrum spontan nicht nicht zu bieten auch nicht nicht den Glanz wie zuvor Jekaterinburg Macht nix weiterfahren!
Der nächste Morgen begann ebenfalls unaufgeregt das Tagesziel hieß Ufa Die weiterhin einspurige Fernstraße war erneut stark befahren doch nun kam Stress auf Es reihten sich zig Lastwa- gen hintereinander Nur wenige PKWs waren wie ich ich gezwungen sich dem Tempo der Elefantenkolonne anzupas- sen oder einzeln vorbeizuschlängeln Zu meiner großen Freude traf ich zwi- schendurch zwei Fahrer auf ihren Einer der unzähligen Honigverkäufer auf dem Weg nach Samara Wachwechsel am Ewigen Feuer im Saal des Soldatenrums 






















































































   14   15   16   17   18