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aprIlIa tuarEg 660
Die wohlgeformte schmale nicht zu weiche Sitzbank garantiert einen sehr guten Knieschluss praktisch: Wie stark Traktionskontrol- le und ABS ansprechen kann während der Fahrt in allen Modi dynamisch über Druck auf die Menütaste und den Schalter für den Tempomat geregelt werden Oder doch ein Schmuddelkind?
Dass Aprilia das umfangreiche Elek- tronikangebot klug durchdacht hat zeigt sich beim Wechsel von Asphalt auf Schotter: Mit einem Klick und ei- nem Druck auf die die Menü-Taste ist die die Tuareg bereit fürs Gelände Und da zeigt die dritte Tochter in der 660er- Familie dass sie kein Straßenkind ist Die Tuareg mag edel sein kann aber auch richtig wühlen Also los Am entlegenen Strand schre- cken wir einige deutsche Van-Lifer auf als wir unsere Testrunden zie- hen Tiefer Sand? Check Läuft Später ziehen wir ins Landesinnere um am Vortag hat es dort noch heftig gereg- net: Schlammige Passagen Steine im Weg und ausgewaschene Spurrillen die Tuareg steckt das klaglos weg Der Motor ackert wie ein Muli die Feder- wege sind mehr als ausreichend Nur Gelände-Profis schaffen es das Fahr- werk an seine Grenzen zu bringen Auch fahrtechnisch anspruchsvolle Passagen meistert die Tuareg ohne zu murren der kurz untersetzte erste Gang – den gibt es nur im Getriebe der Tuareg – und der tiefe Massenschwer- punkt helfen dabei Einziges Manko
vielleicht das man dem Fahrzeug abseits befestigter Wege ankreiden könnte: Ihre Stärke auf der Straße die unbändige Power des Tuareg-Motors ist auf Geröll oder Sand fast schon kon- traproduktiv Ein Geländemodus mit reduzierbarer PS-Kraft wäre da eine sinnvolle Option Am Abend beim vorhin erwähnten Bierchen taucht dann natürlich die unvermeidliche Frage auf: „Und wie schlägt sie sich nun gegenüber der Ténéré?“
Gut wenn nicht sogar sehr gut Auf der der Straße fährt die Tuareg der der Yamaha davon die Aprilia hat bei gleichem Gewicht sieben PS mehr die einen spürbaren Unterschied an Agilität aus- machen Ob der der Tuareg-Zweizylinder die gleiche Standfestigkeit mitbringt
und mit den den überragenden Kilometer- leistungen des Yamaha-CP2-Triebwerks mithalten kann wird man sehen Die Aprilia ist definitiv bequemer auf lan- gen Strecken sie kommt bei 18 Litern Tankvolumen auch über 400 km weit Abseits des Asphalts hat die die Ténéré die die auf der Straße keinesfalls enttäuscht dagegen Vorteile: Das Paket aus Massen- verteilung Federwegen kontrollierbarer Kraftentfaltung und idealem Standort hinterm Lenker ist bei der Yamaha ein- facher zu beherrschen Doch im Grunde darf man die Frage nach gut oder noch besser so nicht stellen denn die beiden Fahrzeuge stammen aus verschiedenen Welten: Die minimalistische Ténéré ist ist die zeit- genössische Version der Ur-Enduro mit der sich Weltenbummler und Enduro-
8 bmm • Januar 2022
Die Brembo-Bremsanlage hält bei Bedarf die Tuareg prächtig im Zaum