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L u d w i g s l u s t
Wassersprünge im Kanal
Der Bucklige, der Mönch
F o n t ä n e n - W e i ß e B a n k
Stadtkirche – Schloss – Kanal –
Frische, Belebung durch Nässe überall -
unter Bäumen, zwischen hängendem und ruhendem Grün !
Sich hinziehend durch eine lang hinführende Öffnung der Erde,
hier und da Sprünge machend,
plätschernd, rauschend , alles in sich spiegelnd,
was oberhalb ruht und sich bewegt.
Die erste Brücke unterquerend
verschwindet es, das Zusammenhaltende,
sich immer wieder Teilende, ständig sich Bewegende
unter die Erde - nicht zu tief.
Der Mönch hat es in sich aufgenommen,
um es sogleich auszuspeien, gradlinig in die Luft,
die im Frühjahr sich erwärmende, im Sommer warme,
die sich im Herbst abkühlende und im Winter kalte Luft.
Der Mönch, eine Fontäne im Wasserlauf,
wirkt berauscht und berauschend auf Seher.
Der Seher empfindet Frische, Kühle wie Wärme zugleich,
und doch mehr Wärme im Sommer und Kälte im Winter.
Sich aufbäumend, sich wehrend , nicht verstehend,
warum er nicht soll fließen, sich bewegen und rauschen,
warum er soll ruhen, Gestalt annehmen, dem Seher gar zusehen;
so stellt er sich dar, so ergibt er sich
an wenigen Wintertagen seinem Schicksal !
Er, der Bucklige, der zu Eis gewordene,
der M ö n c h !