Page 62 - BilD am Sonntag vom (⭐12. Juli 2020)
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BILD am SONNTAG, 12. Juli 2020
   02  . BUNDESLIGA





      DIE LAGE

      DER LIGA                                       Einst Kohls Liebling, heute steinreich


      Von WALTER M. STRATEN                          Lars Windhorst (43) wollte schon mit acht Jahren
      über Corona-Tests für alle Fans
                                                     Unternehmer werden, reiste als Teenager im Tross von
     Der Union-                                      Bundeskanzler Helmut Kohl. Beim Platzen der Dotcom-
                                                     Blase 2003 gingen mehrere Firmen von ihm pleite.
     Plan – genial                                   Heute schätzt das Manager-Magazin sein Vermögen
                                                     auf 800 Mio. Euro

     oder Bluff?


    Wie lieb und teuer sind den Bundesligis-
    ten ihre Fans? Bei Union lautet die Ant-
    wort: rund eine Million Euro – pro Spiel!
      Was  der  Klub  aus  Berlin-Köpenick  am
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    Freitagabend ankündigte, ist entweder die
    F F r r e i i t t a g a a b e n d     a n k ü n d i i g t t e , ,     i i s s t t     e n t t w e d e r r     d i i e
    geniale Lösung für die komplette Öffnung
    g e n i a l e   L ö s u n g   f ü r   d i e   k o m p l e t t e   Ö ff n u n g
    der Stadien. Oder eine hübsche Beruhigungs-
    pille für die geisterfußball-genervten An-
    hänger.
      Der Union-Plan: Weniger als 24 Stun-
    den vor jedem Heimspiel in der Alten Förs-
    terei sollen alle Zuschauer auf Corona ge-
    testet werden. Nur wer ein negatives Ergeb-
    nis vorlegt, darf rein. Ein Stadion voller ge-
    sunder Menschen. Klingt toll und stimmungs-
    voll.
      Der Clou: Union will die Kosten über-
    nehmen. Bei 50 Euro pro Test und 20.000
    Menschen macht das eine Million Euro. Ver-
    mutlich mehr, als Union durch Tickets ein-
    nehmen würde.
       Das klingt fantastisch. Zu fantastisch?
    Union muss noch viele logistische Fragen
    beantworten. Wie, wo und wann wird ge-
    testet?
      Nur wenn alles geklärt ist, werden die Ber-
    liner Behörden grünes Licht geben. Bis En-
    de Oktober gilt in der Hauptstadt ein Ver-
    bot von Großveranstaltungen.
      Die Liga wird den Vorstoß der Eisernen
    eher skeptisch sehen, weil er wirtschaftlich
    wenig Sinn macht und schwer praktikabel
    ist.
      Es spricht für Union-Boss Zingler, dass
    er das Unwahrscheinliche wagt!
      Man stelle sich vor: Während der Rest noch
    in leeren oder höchstens halbvollen Stadien
    spielt, geht an der Försterei die Post ab.
      Mit Max Kruse im Union-Trikot? Kon-
    takt zum Torjäger, der aus der Türkei zu-
    rückkehren will, gibt es bereits. Wohin wür-
    de Kruse besser passen als zu diesem etwas
    verrückten Verein?
      BAMS
      HISTORISCH
      Vor 35 Jahren













    Bubka überfliegt

    die Schallmauer


    Jahrzehntelang waren die sechs Meter
    eine mystische Marke für Stabhochsprin-
    ger. Bis zum 13. Juli 1985.
      Im Stade Jean-Bouin, einer Halle in Paris,
    überfliegt Sergej Bubka (damals 21) als ers-
    ter Mensch die sechs Meter – im dritten
    Versuch. Bubka: „Vier Tage zuvor hatte mei-
    ne Frau Lilja unseren ersten Sohn, Witali,
    zur Welt gebracht. Als glücklicher Vater ha-
    be ich ihr und Witali dann die sechs Meter
    zum Geschenk gemacht.“
      Der Ukrainer stellte insgesamt 35 Welt-
    rekorde auf. Seine Bestmarke von 6,14 Me-
    tern aus dem Jahr 1994 wurde erst 20 Jahre
    später gebrochen.

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