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NACHLESE W&V MAKE 2019: DIE STÄRKE IN SICH SELBST FINDEN
    NEWSLTR
  INTERVIEW
 Brunello Gianella hat gerade als Co-Autor das Buch “Wenn Turnschuhe nichts bringen.
Der CEO-Code für starke Führungskräfte” veröffen- tlicht. Im Interview mit W&V erzählt er, welche veränderten Ansprüche die Digitalisierung an Führungskräfte mit sich bringt.
DER CEO-CODE:
SO FÜHREN SIE
IHR UNTERNEHMEN IN DIE DIGITALISIERUNG
    LENA HERRMANN
schreibt als Redakteurin für das Marketingressort der W&V unter anderem über Sportmarken und Reisethemen. Beides beschäftigt sie auch
in ihrer Freizeit. Dann besteigt sie Berge, fährt mit dem Wohnmobil durch Neuseeland, wandert durch Weinregionen oder sucht nach der perfekten Kletterlinie.
Die Digitalisierung verändert alles. Nicht nur Geschäfts- modelle und Organisations- strukturen. Auch Führungss- tile. Brunello Gianella hat gerade als Co-Autor das Buch “Wenn Turnschuhe nichts bringen. Der CEO-Code für starke Führungskräfte” veröffentlicht. Im Interview mit W&V erzählt er, welche veränderten Ansprüche die Digitalisierung an Führung- skräfte mit sich bringt.
Die Digitalisierung stellt in den Unternehmen vieles auf den Kopf. Was bedeutet das für den einzelnen Mitarbeiter?
Alle sagen, der Mensch muss sich verändern oder anpassen. Aber das ist Schabernack. Der Mensch ist von seiner Persönli- chkeit so, wie er ist. Und das ist gut so. Das macht seine Individu-
alität aus, er ist von Natur aus ein Unikat mit Ecken und Kanten. Er hat eine innere Stabilität: seine Identität. Wenn er in die neue Arbeitswelt hineinkommt, dann geht es nicht darum, dass sich der Mensch verändert, sondern es geht darum, dem Menschen neue Aufgaben oder einen neu- en Job zu geben, damit er sich auch in dieser veränderten Welt wohlfühlen kann und sein Leis- tungswille und sein Leistungspo- tenzial einsetzen kann. Seinen Beitrag zum Erfolg einbringen.
Veränderung macht vielen Menschen Angst.
Nur den Menschen, die bisher in ihrem Job geblüht haben. Wenn es dann Veränderungen in ei- nem Unternehmen gibt, dann bekommen sie natürlich Angst. Weil sie Sorgen haben, dass sie künftig Aufgaben übernehmen
müssen, die gegen ihre Persön- lichkeitsstruktur sind.
Ist das denn so schlimm?
Wir können als Menschen unser Verhalten ändern, aber nicht unsere Persönlichkeitsstruktur. Da entstehen negative Emo- tionen, der Leistungswille sinkt. Wenn wir dauerhaft im Beruf eine Tätigkeit gegen unsere Persönlichkeitsstruktur ausüben, dann müssen wir scheitern und werden möglicherweise sogar krank.
Jetzt spricht dieses Buch schon im Subtitle CEOs an. Wie sieht es mit mittelständischen Unternehmen aus?
Ob jemand fünf Mitarbeiter führt oder 5000, spielt keine große Rolle, insofern richtet es sich auch an mittelständische und












































































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