Page 37 - SitzPlatzFuss GESUNDHEIT

Tierärzte unterscheiden die familiär gehäufte Form, die beim Beagle, Berner Sennenhund, Border Collie, Deutschen Schäferhund, English Springer Spaniel, Retriever und Vizsla auftritt, von der spon- tanen Form. Diese kann potenziell bei allen Rassen vorkommen, tritt aber gehäuft beim Bernhardiner, Cocker Spaniel, Col- lie, Irish Setter, Foxterrier, Pudel, Schwei- zer Sennenhund und Zwergschnauzer auf.
Die Anfälle treten meist ohne äußerlich erkennbaren Auslöser in vertrauter Umge- bung auf. Ein Zusammenhang zu körper- licher Belastung konnte nicht bestätigt werden; im Gegenteil treten die Krämpfe gehäuft in Ruhephasen des Hundes auf, aber möglicherweise bei emotionaler Erre- gung wie Angst, Freude oder Stress.
Typisch für die idiopathische Epilep- sie ist, dass sich die Zeit zwischen den einzelnen Anfällen verkürzt, sodass das anfallsfreie Intervall mitunter nur ein bis sechs Wochen beträgt. Unbehandelt setzt das „seizure kindling“-Phänomen (Anfa- chen von Anfällen) ein, bei dem häufiger auftretende Anfälle die darauffolgenden Anfälle früher entstehen lassen, sodass ein schnellstmöglicher Therapiebeginn nach der Diagnosestellung empfehlenswert ist.
diagnostisches Vorgehen
Während der Anamnese erhebt der Tier- arzt Informationen über das Verhalten des Hundes vor, während und nach dem Anfall, über die Dauer des Krampfes, den Zeitpunkt und mögliche Auslöser. Anhand einer Videoaufnahme des Besitzers kann der behandelnde Tierarzt den Verlauf des Anfalls besser beurteilen, sodass diese Aufnahmen im Rahmen der Diagnostik große Dienste leisten können.
Erste wichtige Hinweise auf die Ursa- che kann das Alter beim ersten Auftreten
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Foto: Daniela Schmidt
Das diagnostische Vorgehen umfasst neben der allgemeinen und neurologischen Untersuchung des Hundes eine Blut- und Urinuntersuchung, eine röntgenologische, ultrasonografische und elektrokardiografische Abklärung.