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 Musik und Tanz sind eng miteinanderverbunden was die Sprache der Bienen betrifft. So «singt» die junge Königin kurz vor ihrem Schlüpfen, um auf sich auf- merksam zu machen und die anderen Königinnen in ihren Zellen zu warnen. Wer hinhört, nimmt Laute wahr, die als Tüten und Quaken beschrieben wer- den. Oftmals ist das «Tüüt-tüt», das an einen elek- tronischen Wecker erinnert, für Menschen noch ei- nige Meter vom Bienenstock entfernt zu hören! Es dient dazu Zweikämpfe zwischen Jungköniginnen zu vermeiden, denn meist zieht das Volk mehrere Kö- niginnen gleichzeitig heran.
Schlüpfen zwei oder mehr zur selben Zeit kommt es zum Kampf, in welchem nur eine als Siegerin hervorgeht. Mit dem Tuten verhindert die Natur das ineffiziente Blutbad, schliesslich soll das aufwän- dige Heranziehen mehrerer Königinnen nicht um- sonst gewesen sein und widerspricht natürlich dem optimalen Einsatz von Ressourcen, den der Bien üblicherweise pflegt. Die erstschlüpfende Königin warnt ihre Genossinnen, welche sich anschliessend ruhig verhalten und mit ihrem eigenen Schlüpfen noch warten bis diese mit einem Teil des Volkes den Stock verlassen hat und die Luft wieder rein ist. Die alte Königin ist bereits eine Woche vor dem Schlüpfen mit einem eigenen Schwarm fortgezogen, um den jüngeren Platz zu machen.
Im Grunde sind es gar nicht die Töne, worauf - 182 -
































































































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