Page 24 - Artemis_ Nr.7 (Juni 2021)
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Wilhelm MARKOM


                                                    Zwoa Deka


               Da Michl fahrt heut in die Stodt
               wo er am Amt was zum erledigen hot.
               Dann, so nach a zwoa, drei Bier
               suacht er auf den Juwelier.
               „Guten Tag, mein Herr, was soll’s denn sein?“
               lädt ihn der Mann sehr freundlich ein.
               „Mei Resl hat Geburtstag bold,

               und möcht zwoa Deka, ganz aus Gold!“
               Doch damit fängt der gute Mann
               bei bestem Willen recht wenig an.
               „Mein lieber Herr, das Gewicht
               allein genügt hier nicht!
               Welche Form soll’s haben, dieses Ding?

               Ein Anhänger vielleicht – oder ein Ring?“
               „Zwoa Deka holt, wias d’Lisl hot, die Nochbarin!
               Die steckt sich’s allerweil wo hin!“
               Der Goldschmied wird draus net viel g’scheiter.
               d’rum fragt er jetzt den Michl weiter:
               „Wie schaun’s denn aus, die Dinger?
               Steckt sich die Nachbarin vielleicht an d’Finger?“
               „Na, na“ – moant drauf da Michl forsch,
               „Auf d’Finger gwiss nit – i glaub in ...“.

               Jetzt stockt er owa, weil des Wort
               des sogt ma nit, des war zu hort.
               Er stottert wos - vom G’säß, vom Hinterteil.
               Der Goldschmied überlegt -  nach ana Weil’
               sinniert er: „Zwoa Deka,
               scheene, ganz aus Gold, zum stecka

               in den ...?“ Dann lacht er „Ja, genau!
               Jetzt weiß ich, was sie will, ihr’ Frau!“
               Und am Geburtstog, da hat d’Resl g’strohlt
               über d’schenan Ohrstecker – ganz aus Gold!

               © Wilhelm Markom
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