Page 50 - Chronik der SPD Kaufungen
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Im Rahmen eines notariellen Vertrages vom 11. Dezember 2007  wird  das  Grundstück vom In-
        solvenzverwalter an eine Firma  Commando lndustries GmbH veräußert. Diese Firma handelt
        in einem Nachbarort mit Utensilien und Kleidungsbeständen, die in der rechtsradikalen Szene
        äußerst begehrt sind. Im Rahmen der gesetzlich vorgeschrieben Veräußerungsanzeige an die
        Gemeinde Kaufungen wurden die Umstände der Veräußerung des Geländes an die Firma mit

        rechtsradikalem Hintergrund bekannt. Absicht dieser Firma war laut öffentlicher Bekundung,
        auf dem Gelände und in den Firmengebäuden angeblich ein Lager und den Versand  für  die
        angebotenen  Waren  zu  etablieren. In Anbetracht der Tatsache. dass die Firma bis zum Zeit-
        punkt des Erwerbs nur über eine oder zwei Garagen in einer Nachbargemeinde verfügte, aus
        denen eben diese Tätigkeiten gesteuert wurden, war die Betriebsabsicht wenig glaubhaft und
        nicht nachvollziehbar. Es stand vielmehr zu befürchten, dass die Firma auf dem Gelände ein
        Freizeit-, Schulungs- und Propagandazentrum einrichten würde. Die räumlichen Voraussetzun-
        gen und die Anbindung an öffentliche Verkehrswege waren durch die Autobahnnähe und die

        öffentlichen Verkehrsmittel bestens gegeben. Die  zentrale  Loge  in der Mitte Deutschlands
        war für ein solches Vorhaben prädestiniert.




        Nachdem  der  CDU-gestellte  Bürgermeister  Kaufungens  zunächst  „keine  Möglichkeit“
        sah , den  Verkauf  zu  verhindern,  wurde aufgrund  einer  Initiative von  Vorstand und  Fraktion
        der  SPD  Kaufungen  dem  Insolvenzverwalter  zunächst  ein  Gegenangebot  der Gemeinde
        selbst   offenbart   und   nach   dem   dies   keinen   unmittelbaren   Erfolg  zeigte, auf Veranlas-
        sung von Ortsverein und  Fraktion  der  SPD  eine  breite  Mobilisierungskampagne in der Be-
        völkerung ins Leben gerufen. Diese Kampagne gipfelte in einer Unterschriftenaktion  in   deren
        Rahmen   sowohl   an   öffentlich   eingerichteten   Ständen,   als auch in örtlichen Geschäften
        und bei Hausbesuchen innerhalb kürzester Frist - ca. 2 - 3 Wochen - mehr als 1700 Unterschrif-

        ten gegen die Veräußerung gesammelt und dem Bürgermeister  zur  Weitergabe  an  den   In-
        solvenzverwalter  übergeben  wurden.  Parallel  dazu wurde im Rahmen der örtlichen Presse
        und über  die  gemeindlichen  Gremien  mit diversen Anträgen und öffentlichkeitswirksamen
        Sitzungen  Druck  auf  den  Insolvenzverwalter  und  den   Kaufinteressenten   aufgebaut.   An
        den   Initiativen   beteiligten   sich nach dem Start auch die örtlichen Vertreter der CDU, der
        Grün Linken Liste und der FDP.





        Der so erzeugte öffentliche Druck führte im  Ergebnis  dazu,  dass  sich  der  Insolvenzverwalter
        in Übereinstimmung mit dem Käufer dazu entschloss,  von  dem  Vertragswerk Abstand zu neh-
        men und vom Verkauf zurückzutreten.  Zwischenzeitlich ist  das  gesamte Areal an einen ört-
        lichen Unternehmer veräußert, der auf den Grundstücken einen Gewerbepark betreibt  und
        weiter  ausbauen  will.  Bis zum  heutigen  Tage  sind  auf  dem Areal zahlreiche Arbeitsplätze
        durch  die  Erweiterung  und  Ausdehnung  bereits  in  Kaufungen ansässiger Firmen und die
        Neuansiedlung durch Neugründungen kleiner Hand werksbetriebe und Ansiedlung innovativer
        Mittelständler entstanden. Die nunmehrige Veräußerung erfolgte im Einklang mit den örtli-
        chen Gremien und der SPD.
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