Page 90 - Chronik der SPD Kaufungen
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Deshalb wollen wir andere Wege gehen!!!
GEHEN WIR ZU DEN MENSCHEN
Traditionelle Medien nutzen viel weniger Menschen, als es oft Politiker/innen wahrhaben wol-
len.
Glauben wir wirklich, dass der Normalbürger nach dem Aufstehen zunächst die Zeitung
durchliest, Anzeigen studiert, dann noch schnell die Artikel und An zeigen des kostenlosen
Blattes überfliegt, dann auf die Internetseite der lokalen Politikerinnen geht und natürlich
deren Facebookseiten?
Glauben wir, dass er die Internet-Nachrichtenportale nach Überschriften durch stöbert, die auf
uns hinweisen, dass er auf dem Weg zur Arbeit aufmerksam Plakate studiert und über deren
Slogans nach denkt, dass er am Arbeitsplatz mit der Zeitung unter dem Arm auf die Toilette
geht?
So wichtig diese Medien alle sind, so sehr muss einem klar sein, dass sie alle wie ein Puzzle
wirken: Man hört hier mal rein, schaut da mal drüber, bleibt hier mal hängen, blättert da
einfach weiter. Und insgesamt fügt sich ganz langsam ein Bild von der Politik zusammen.
Diese Entwicklung macht Veränderungen bei der Gestaltung von Wahlkämpfen heute beson-
ders wichtig. Wer nun vermutet, uns ginge es in der Konsequenz um einen Feldzug für lnter-
netwahlkämpfe, der täuscht sich.
Natürlich spielt „das Netz", spielen Soziale Medien heute eine große Rolle. Natürlich sollte
man sie nutzen.
Dennoch muss man davon ausgehen, dass viele Wählerinnen auch durch Aktionen im Netz
nicht erreicht werden, da sie ganz andere Seiten nutzen als wir uns erhoffen, wenn denn über-
haupt.
Gehen wir lieber dorthin, wo sich die Menschen versorgen, wo sie sich ganz alltäglich be-
wegen. Gehen wir also in die Nähe von Penny, Lidl, Aldi, in und vor Betriebe, an den Rand von
Autostraßen.
Gestalten wir dort einen Wahlkampf des Dialoges, mit freundlichen, ansprechen den Texten, in
der Sprache der Menschen.
Gestalten wir dort Kampagnen, die informieren, Inhalte veranschaulichen, die aktiv einbe-
ziehen, gemeinsam an Lösungen arbeiten.