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Belgien
                                                 Bluthund                                          Chien de Saint-Hubert



                                                Der König des Riechvermögens                   Andere Bezeichnungen
                                                                                               Bloodhound
                                                   im Dienste des Menschen                     Typ Braccoid
                                    er Bluthund war und ist heute noch ein Jagdhund, der wegen
                                                                                               5 64-72 cm
                                Dseiner hervorragenden Nase vor allem als Spürhund verwendet     46-54kg
                                 wird, er wird aber auch oft für das Auffinden der Fährte verwunde-
                                                                                               7 58-66 cm
                                 terTiere, auf Schweißprüfungen und auch bei der Polizeiarbeit für  40-48 kg
              © Labat/Rouquette  die Suche nach vermissten Personen eingesetzt. Dank seines funkti-
                                  onstüchtigen Körperbaus ist der Bluthund sehr ausdauernd, was
                                   ihm zusammen mit seinem außerordentlichen Geruchsinn
                                                                                               Pflegebedarf
                                 erlaubt, mühelos und über weite Distanzen, auch in schroffem
                                 Gelände, eine Fährte zu verfolgen.
                                                                                                FCI AKC
                                                                                                             Große Laufhunde  6
                                                                                                KC  CKC


                                                                   Von Mönchen gezüchtet
                                                                   Großgewachsener Laufhund, insbesondere ein ausgezeichneter Spürhund,
                                                                   dessen Ursprung sehr weit in der Vergangenheit liegt und der seit Jahrhun-
                                                                   derten nicht nur wegen seines außerordentlichen Geruchsinns, sondern
                                                                   auch aufgrund seiner hervorragenden jagdlichen Eigenschaften bekannt
                                                                   und geschätzt. Die Mönche der Abtei St. Hubert in den Ardennen haben
                                                                   ihn gezüchtet. Er stammt von den schwarzen oder schwarz-lohfarbenen
                                                                   Hetzhunden des Mönchs Hubert aus dem 7. Jahrhundert ab, der später Bi-
                                                                   schof und nach seiner Heiligsprechung zum Schutzheiligen der Jäger erko-
                                                                   ren wurde.

                                                                   Adel und Harmonie
                                                                   Der Bluthund ist ein massiver, großgewachsener Jagd- und Spürhund – der
                                                                   mächtigste aller Laufhunde: harmonisch in seinen Umrisslinien, starkkno-
                                                                   chig und gut bemuskelt, sehr substanzvoll, ohne jedoch schwer zu wirken.
                                                                  © Grossemy  Sein Körper ist länglich, das heißt rechteckig und seine Gesamterscheinung
                                                                   beeindruckend sowie voller Adel. Seine Haltung strahlt Würde aus. Kopf
                                                                   und Hals fallen durch die reich entwickelte, geschmeidige und dünne Haut
                                                                   auf, die in tiefen Falten herunterhängt. Seine Bewegungen sind imponie-
                     Wussten Sie’s?
                    Sein Geruchssinn ist bei Hundekennern sprichwörtlich. In be-  rend, eher langsam und irgendwie rollend, wiegend, aber geschmeidig, elas-
                                                                   tisch und frei. Kein Merkmal soll so übertrieben sein, daß die Harmonie der
                   stimmten Ländern wie Kanada und den Vereinigten Staaten wird er
                    sogar mit Erfolg für die Suche nach vermissten Personen eingesetzt.  Gesamterscheinung gestört wird, der Eindruck von Grobheit erweckt wird
                                                                                           oder es gar der Gesundheit und dem
                                                                                              Wohlbefinden des Hundes schadet.
             DER BLUTHUND IN WENIGEN WORTEN
            Kopf: Der imposante, majestätische  rist. Die ebenfalls breiten und starken
            und sehr edle Kopf ist das charakte-  Lenden sind kurz und ganz leicht ge-  und loh („liver
                                                                   and tan“) und
            ristischste Merkmal dieses Hundes.  wölbt und gehen in eine gut bemus-
            Der Kopf ist hoch, aber schmal im  kelte, fast horizontale Kruppe über,  einfarbig rot
                                                                   („red“).
            Verhältnis zu seiner Länge und lang  die gut breit wie auch ziemlich lang ist
            imVerhältnis zur Körperlänge.  und niemals schräg abfällt.  Haar: Am Körper ist
                                                                   das Haar eng anliegend,
            Ohren: Die Ohren sind dünn und  Rute: Lange, kräftige und dicke Rute,
            geschmeidig sowie von kurzem, fei-  die in derVerlängerung der Rückenli-  kurz, dicht, ziemlich harsch
                                                                   und wetterfest.An Kopf und
            nem Haar bedeckt, das sich samtartig  nie hoch angesetzt ist und sich zur
            anfühlt.                    Spitze hin allmählich verjüngt. Sie wird  Behängen ist es sehr kurz und
                                                                   fühlt sich weich an.
            Körper: Die obere und die untere  in Säbelform getragen.
            Begrenzungslinie verlaufen fast paral-  Farben: Man unterscheidet drei Fell-
            lel. Der Rücken ist grade, breit, lang  farben: zweifarbig schwarz und loh                                        © Labat/Rouquette
            und fest mit leicht betontem Wider-  („black and tan“) oder leberfarben

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