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Wirtschaftsstandort sichern und entWickeln | 51
Drei Fragen an ...
Gerald Böse
mit welcher Strategie gehen Sie in das messejahr 2021?
Hinter allen strategischen Überlegungen steht ein übergreifendes Ziel: der
schnelle, aber auch nachhaltige und natürlich sichere Restart. Wir wollen zurück
zu einem geregelten Messegeschehen, das allen Beteiligten zugutekommt: unser-
en Kunden, der Koelnmesse als Wirtschaftsunternehmen und nicht zuletzt den
PartnerInnen am Standort: der Hotellerie, der Gastronomie, dem Handel, der
Veranstaltungswirtschaft. Messen werden aber ein anderes Gesicht haben als wir
es seit Jahrzehnten kennen. Die Pandemie wird die Entwicklung der nächsten
Messe-Generation exponentiell beschleunigen. Unsere strategische Aufgabe ist
es, dafür heute schon die Basis zu schaffen. Das heißt: Sicherheit herstellen, von
der Hallenplanung bis zum Standbau. Ferner hybride Messestrukturen generie-
ren, die in Erweiterung der bekannten Präsenzveranstaltungen auch auf digitaler
Basis funktionieren. Und unseren Kunden neuen Nutzen durch neue Dienst-
leistungen bieten: internationale Reichweite jenseits der Messezeiten und über
den Standort hinaus, digitale Aufmerksamkeit, Kundenpflege und Neukontakte
im Netz. Wir leben in einer spannenden Zeit des Umbruchs.
Gerald Böse
Wie wirkt sich der aktuelle Digitalisierungsschub auf den messebereich Vorsitzender der Geschäftsführung
aus? Koelnmesse GmbH
Das hängt davon ab, wie wir als Veranstalter die technologische Entwicklung
in die DNA der Veranstaltungen einbringen. Messen bleiben Anlässe der Begeg-
nung und des Austauschs. Auch nach der erfolgreichen digitalen gamescom und
der DMEXCO@home im vergangenen Jahr haben alle Beteiligten sich vor allem
die schnelle Rückkehr in die Messehallen gewünscht. Aber sie haben auch von
zusätzlicher weltweiter Reichweite, neuen Anbietern auf neuen Kommuni-
kationskanälen und neuen Vertriebswegen profitiert. Diese Qualitätskriterien
werden in Zukunft die AusstellerInnen- und BesucherInnenzahlen unverzichtbar
ergänzen. Die Digitalisierung liefert dazu zum richtigen Zeitpunkt die richtigen
Instrumente: digitale Plattformen, die Präsenz, Interaktion und Nachverfolgbar-
keit gewährleisten. Zusammen mit dem Live-Geschehen vor Ort entsteht eine
unschlagbare Kombination, die die Messen von morgen bestimmen wird.
Welche auswirkungen hat die pandemie für den messestandort Köln
aktuell und in Zukunft, insbesondere auch im Hinblick auf die Verzah-
nung mit der Region?
Als Unternehmen sind wir hart getroffen. Lange Monate gab es keine Messen
in Köln. Die hervorragenden wirtschaftlichen Ergebnisse der vergangenen Jahre
haben für gewisse Reserven gesorgt. Wir haben in den Corona-Monaten unsere
Vorbereitungen getroffen und sind gewappnet für ein neues Messezeitalter. Ins-
besondere haben die Investitionen in unser Gelände weiter vorangetrieben. Wir
schaffen flexible, hybrid nutzbare Strukturen, darunter das neue Confex, das die
Veranstaltungswirtschaft der Region massiv befeuern wird. Wir wollen Köln als
Standort unserer Weltleitmessen schnell zurück ins Geschäft bringen und unsere
Rolle als Botschafter und Wirtschaftsmotor der Region wieder mit Leben füllen.
www.koelnmesse.de