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amriswil aktuell
 ORTSMUSEUM
 Alp-Quarantäne wegen Seuche in Muolen
                                                                             Impressum: Herausgeberin: Stadt Amriswil, Stadthaus, Arbonerstrasse 2, 8580 Amriswil; Redaktion und Layout: Seraina Hess und Thomas Schnelli, Tel. 071 414 11 69,
                                                                               redaktion@amriswil.ch; Gestaltungskonzept: Quellgebiet AG, Amriswil; Inserate: Ströbele AG, Alleestrasse 35, 8590 Romanshorn, 071 466 70 50, inserate@stroebele.ch.
                      Muolen durften die Rinder nicht mehr auf die Weide,
 Seit 1919 besitzen die Amriswiler Braunviehzüchter
 eine Alp im Appenzellerland. Hans Baumann hat zum
                      sondern mussten im Stall bleiben. Das bedingte eine
 Jubiläum eine Chronik verfasst.
                      sofortige Heulieferung.
                      Keine Amriswiler Rinder mehr auf der «Schnäggä»
 Einst hiess sie Alp «Schnekle», dann Alp «Schneggli»,
 später wurde sie umbenannt in Alp «Schnäggä». Ei-
                      1953 wurde das Jungvieh für die Auffuhr erstmals
 nes ist jedoch über all die Jahre gleich geblieben:
                      mit der Bahn von Bischofszell-Nord nach Urnäsch
                      transportiert und für die Abfuhr gleichermassen zu-
 Die Amriswiler Braunviehzüchter sind stolz auf ihre
 Alp im Appenzellerland, die sie seit über 100 Jahren
                      rück. Zuvor wurden die Rinder in einem zweitägigen
                      Fussmarsch von Amriswil nach Urnäsch begleitet –
 besitzen. Hans Baumann ist Miteigentümer. Er war
 Bild: pd /Hans Baumann
 von 1999 bis 2005 Präsident der Braunviehzüchter
                      übernachtet wurde in der Nähe von Gossau. Ab 1954
 Amriswil und ist heute Ehrenpräsident. Am Sonntag-
                      kam ein Camion zum Einsatz.
                        Es gab auch immer wieder bauliche Veränderun-
 nachmittag war er Gasterzähler im Ortsmuseum und
 Das Braunvieh auf der unteren «Schnäggä» kommt
 berichtete über die Entwicklung der letzten 100 Jah-
                      gen, etwa einen Stallneubau, Dachsanierungen, ei-
                      nen neuen Vorplatz, einen Blitzschutz sowie den
 re – über die Höhen und Tiefen der Alp «Schnäggä»
 mittlerweile nicht mehr aus Amriswil.
 mit Gebäuden, nahe an der Strasse von Urnäsch auf
                      Umbau zweier Ferienwohnungen in der unteren und
                      oberen Alp. Seit 1988 werden beide Alphütten als
 hatten sich zusammengetan. An einer Genossen-
 die Schwägalp.
 schaftsversammlung im August 1918 habe Conrad
                      Ferienwohnungen vermietet.
 Mit viel Herzblut und Engagement durchsuchte
                        Die Ertragslage wurde vor rund 14 Jahren kritisch.
 Höhener gefragt, ob ein Alpkauf möglich wäre. «Un-
 Baumann Protokolle sowie Archive und schrieb eine
                      Ein spürbarer Rückgang der Kuhzahlen wurde fest-
 sere Vorgänger kauften dann im Sommer 1919 die Alp
 Chronik über die Geschichte der Alp «Schnäggä»,
 vom Kauf im Jahre 1919 bis 2019. Das bebilderte
                      gestellt und somit gab es auch weniger Jungtiere.
 ‹Schnekle› an einer Gant in Urnäsch – mit dem Ziel,
                      Ein Verkauf kam allerdings nicht in Frage. Der lang-
 ihr Jungvieh dort zu sömmern und damit ihre Heim-
 Zeitdokument enthält unter anderem Anekdoten, Be-
 betriebe zu entlasten», erzählte Baumann. Der Am-
                      jährige Alphirt Hans Biser pachtete die Alp.
 schlüsse und Ereignisse von der Alp.
 riswiler Textilunternehmer Joseph Sallmann präsi-
                        Inzwischen verbringen keine Amriswiler Rinder
 dierte die  damalige Genossenschaft  und war
                      mehr den Sommer auf der Alp. Hans Biser übergab
 Aufgeteilt in die untere und obere «Schnäggä»
 Die Alp, die 920 Meter über Meer liegt, besteht aus
 massgeblich am Kauf beteiligt. Der Kaufpreis für die
                      Betrieb sowie Pacht seinem Sohn Sämi und der Alp
                      «Schnäggä» geht es mittlerweile finanziell wieder
 rund elf Hektaren Weiden und vier Hektaren Wald.
 Alp betrug 32'500 Franken.
 Ein Alphirt namens Schafflüzel wurde angestellt,
 «Zwischen 35 und 40 Rinder können jeden Sommer
                      gut.  Yvonne Aldrovandi-Schläpfer
 dort weiden», ergänzte der Gasterzähler. Aufgeteilt
 der während der Sömmerung die Rinder betreute und
 ist die Alp in die untere und obere «Schnäggä».
 auch für alle anderen landwirtschaftlichen Arbeiten
                      Hinweis
 Angefangen hatte alles bereits im Jahre 1904. Da-
 auf der Alp zuständig war. Sein Lohn betrug 60 Fran-
                      Die 60-seitige Chronik «Vom Schnekle zum Schnäggä – die Alp im
 mals wurde die Braunviehzucht-Genossenschaft Am-
 ken in der Woche. «Wie jetzt mit dem Corona-Virus
                      Appenzellerland seit 100 Jahren im Besitz der Amriswiler Braun-
 gab es im Jahre 1938 eine ähnliche Situation auf der
 riswil und Umgebung gegründet. 15 Braunviehzüch-
                      viehzüchter / von 1919 bis 2019» kann im Stadthaus Amriswil un-
 ter mit insgesamt etwa 80 Tieren, davon zwei Stiere,
 Alp», sagte Baumann. Wegen eines Seuchenfalls in
                      entgeltlich bezogen werden.
 Elterncafé Sekundarschule Grenzstrasse                            Freitag, 6. März 2020  |  8
 Das Elterncafé, das nun bereits seit acht Jahren regelmässig statt-  Schule vorbehaltlos unterstützt wird. Ein erstes Kennenlernen fin-
 findet, lockte auch diesmal wieder zahlreiche Besucherinnen und   det jeweils in der 7. Klasse im Rahmen eines Klassenbesuchs in
 Besucher am Samstagvormittag zu Kaffee und Gipfeli in die Sekun-  Begleitung des Klassenlehrers statt. Das Angebot für Jugendliche
 Wichtige Informationen  darschule Grenzstrasse.  im YOYO, das auch durch zahlreiche Projekte in- und ausserhalb
                        des Treffs, einem speziellen Aufenthaltsraum nur für Mädchen,
 Die aktuellen Informationen   Unter den Besuchern befanden sich mehrheitlich interessierte El-  einem offenen Sportangebot in der Turnhalle und etlichem mehr
 zum Coronavirus finden    tern, Lehrpersonen aber auch Vertreter der Schulbehörden, der   eine grosse Vielfalt an Freizeitbeschäftigungen bietet, gibt Jugend-
 Sie online auf unserer   Stadtrat Richard Hungerbühler in seiner Funktion als Leiter des   lichen ab dem Eintritt in die Oberstufe die Möglichkeit, sich mit
 Webseite:  Ressorts Kinder, Jugend und Familien und der derzeitige Leiter des   anderen Jugendlichen unter fachkundiger Aufsicht zu treffen.
 YOYO, Raphael Gnägi. Im Themenfokus stand diesmal der Amris-
 www.schulenamriswil.ch   wiler Jugendtreff YOYO, in dem derzeit im Durchschnitt pro Woche   Spürbarer Konsens nach dem Austausch
 65 Schülerinnen und Schüler beider Oberstufen regelmässig ihre   Dass es dabei aber auch negative Beobachtungen rund um den
 Die vom Bundesamt für    Freizeit verbringen.   Jugendtreff gibt, führte in der Vergangenheit immer wieder zu
 Gesundheit (BAG) emphohle-  kritischen Äusserungen seitens Eltern, Anwohnern und auch Lehr-
 nen Verhaltensregeln für die   Hans-Ulrich Giger, Schulleiter Grenzstrasse, der die angeregte Dis-  personen. Dabei wird kaum differenziert wahrgenommen, dass
 Schweizer Bevölkerung sind   kussion leitete, wies zunächst darauf hin, dass das YOYO in Amris-  daran oft junge Erwachsene beteiligt sind, die nicht mehr schul-
 auf Seite 3 dieser «amriswil   wil eine sehr wertvolle Aufgabe erfüllt und somit von Seiten der   pflichtig sind und diesen öffentlichen Platz in der Nähe des YOYO
 aktuell»-Ausgabe abgebildet.  und Sportgelände ebenfalls als Aufenthaltsraum nutzen. Dieser
                         Problematik wurde bereits mit verstärkten Polizeikontrollen be-
 Elternbrief betreffend    gegnet. Auch die aufsuchende Sozialarbeit (ausserhalb des YOYO
 Coronavirus:            findet der Dialog mit Jugend- und Erwachsenengruppen an diver-
                         sen Hotspots statt) soll dem entgegenwirken.
                         Einen weiteren Punkt, den Stadtrat Richard Hungerbühler auf seine
                         «Wunschliste» setzte, war, die Öffnungszeiten des YOYO auszuwei-
                         ten. Derzeit ist das YOYO nur jeweils am Dienstag, Mittwoch und
                         Freitag geöffnet. Dies würde dann eine Erhöhung der eingesetzten
                         Stellenprozente bedingen. Trotz teils kritischer Äusserungen war
                         am Ende des Elterncafés ein deutlicher Konsens zu spüren. Alle
                         Anwesenden schätzen den Wert des Jugendtreffs und der dort ge-
                         leisteten Arbeit für die Stadt Amriswil und ihre Jugendlichen.
 Bild: pd
 Eltern tauschten sich rege über den Jugendtreff aus.  Bericht: Hans-Ulrich Giger, Schulleitung Grenzstrasse
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