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Politische Situation Armut, Erdöl, Terrorismus
Mit über 200 Millionen Einwohnern ist Nigeria der bevölkerungsreichste Staat Afrikas und Die islamistische Terrorgruppe „Boko Haram“ ist im Norden des Landes seit Mitte 2010
die größte Volkswirtschaft des Kontinents. Hauptstadt ist Abuja mit etwa 2,5 Millionen für zahlreiche schwere Anschläge verantwortlich, meist auf christliche Kirchen, Bildungs-
Einwohnern. Das Land gehört zu den wichtigsten Erdölproduzenten weltweit. Trotzdem einrichtungen und politische Gegner, darunter auch gemäßigte Muslime. Schätzungen
ist es der Regierung bislang nicht gelungen, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zufolge wurden 20.000 bis 30.000 Personen getötet; weit über 1,6 Millionen Menschen
des Landes entscheidend zu fördern, weshalb der westafrikanische Staat mittlerweile halten sich als Flüchtlinge innerhalb oder außerhalb Nigerias auf.
Indien als Land mit der größten Anzahl extrem armer Menschen abgelöst hat. In Zentralnigeria gibt es vermehrt gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Hirten
und Bauern um Land und Ressourcen mit bis zu Hunderten von Toten. Durch die fort-
Neben der weit verbreiteten Armut und starker sozialer Ungleichheit zählen schlechte Re- schreitende Wüstenbildung in Nordnigeria, das Bevölkerungswachstum und die ange-
gierungsführung, Korruption, marode Infrastruktur und eine angespannte Sicherheitslage spannte wirtschaftliche Lage verschärft sich der Konflikt weiter.
mit zahlreichen terroristischen Anschlägen zu den großen Herausforderungen. Nigeria ist
seit Ende der Militärherrschaft 1999 eine präsidiale Bundesrepublik. Die Menschenrechts- Schwierig bleiben in ganz Nigeria die allgemeinen Lebensbedingungen, welche durch
lage hat sich seither immerhin deutlich verbessert. Präsident Mohammed Butari sieht Armut, Analphabetentum, Gewaltkriminalität, ethnische Spannungen, ein ineffektives
seinen Schwerpunkt in der Korruptionsbekämpfung. Justizwesen und die Scharia-Rechtspraxis im Norden des Landes beeinflusst werden.
„Radio Maria Nigeria wird allen den katholischen Glauben näher
bringen - sowohl Katholiken als auch Nichtkatholiken.“
Fr. John Chinenye, künftiger Programmdirektor von RM Nigeria
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