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Gesellschaftliche Situation                  Unruhen, Vertreibungen, Ebola




        Die Demokratische Republik Kongo ist sechsmal so groß wie Deutschland, ihre Bevölke-
        rung, eine der jüngsten der Welt, spricht rund 200 verschiedene Sprachen. Zwei Drittel
        des Landes sind von Regenwald bedeckt. Häufige bewaffnete Konflikte im Land und die   „Neben den Programminhalten über den Glauben gibt Radio
        politische Instabilität haben zu einer humanitären Langzeitkrise geführt. Millionen sind   Maria DR Kongo auch konkrete Lebenshilfe: Sendungen zu
        unterernährt, brauchen Schutz vor Gewalt sowie Hilfe für ihre Gesundheit. Im Osten gibt   Menschenrechten, insbesondere den Rechten von Frauen und
        es immer wieder Ausbrüche von Ebola. Massive Menschenrechtsverletzungen, grassie-
        rende Korruption und eine hohe Jugendarbeitslosigkeit sorgen für politische Unruhen.   Kindern, oder zur Begleitung von Personen, die im Krieg
        Versammlungen können jederzeit zu gewalttätigen Ausschreitungen führen und scharfe   traumatisiert wurden.“
        Gegenmaßnahmen zur Folge haben, auch in der Hauptstadt Kinshasa.
        In den Ostprovinzen bestimmen Kämpfe zwischen Milizen und Militärs, Plünderung und   Fr. Roger Wawa - Programmdirektor RM DR Kongo
        Vergewaltigung geradezu den Alltag. Die Mehrzahl der Jugendlichen ist mit dem Krieg
        aufgewachsen. Unzählige haben nie eine Schule besucht. So gibt es kaum eine Familie,
        die nicht schon einmal vertrieben war, die nicht in einem verwüsteten Dorf zurückge-
        blieben ist oder deren Angehörige nicht in Kriegshandlungen involviert waren. Auf der
        Suche nach einem Platz, an dem man ohne Angst und Schrecken leben kann, wandern
        viele Menschen bis heute ständig von einem Ort zum nächsten. Die Kriegsökonomie der
        kämpfenden Gruppen basiert weitgehend auf dem Handel mit seltenen Mineralien aus
        den kongolesischen Bergbaugebieten. Weil es nur schwache staatliche und kommunale
        Strukturen gibt, sind die Rohstoffvorkommen und der Bergbau ständiger Brennpunkt der
        Kämpfe. Demokratische Entwicklungen werden immer wieder sabotiert, die Infrastruktur
        ist fast völlig zerstört.




















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